Die Spannungen zwischen Frankreich und Algerien dauern schon länger an – jetzt kommt es zur Ausweisung von Diplomaten. Macron beordert zudem den Botschafter nach Paris.
Als Reaktion auf die Ausweisung französischer Botschaftsangehöriger aus Algerien hat Paris seinerseits zwölf algerische Diplomaten ausgewiesen. Außerdem habe Präsident Emmanuel Macron den französischen Botschafter in Algerien zu Beratungen zurückbeordert, teilte der Élysée-Palast in Paris mit.
Der diplomatische Streit ist der vorläufige Höhepunkt schon länger andauernder Spannungen zwischen dem nordafrikanischen Land und der einstigen Kolonialmacht Frankreich. Hintergrund der aktuellen Auseinandersetzung ist die Festnahme von drei Algeriern in Frankreich, darunter ein Konsulatsmitarbeiter. Sie sollen vor etwa einem Jahr einen regierungskritischen algerischen Influencer in Frankreich zeitweise verschleppt haben.
Frankreich äußert sich bestürzt
„Frankreich nimmt mit Bestürzung die Entscheidung der algerischen Behörden zur Kenntnis, zwölf diplomatische Vertreter, die bei unserer Botschaft in Algier Dienst tun, auszuweisen“, erklärte der Élysée-Palast. Die Entscheidung sei ungerechtfertigt und unverständlich. Algerien hatte sie mit der Festnahme des Konsulatsbeschäftigten begründet.
Frankreich weise nun entsprechend zwölf algerische konsularische und diplomatische Beschäftigte aus, hieß es vom Élysée. „Die algerischen Behörden übernehmen die Verantwortung für eine brutale Verschlechterung unserer bilateralen Beziehungen.“ Nach Angaben des Pariser Außenministeriums handelt es sich um einen einmaligen Vorgang seit der Unabhängigkeit des nordafrikanischen Landes 1962.