ÖPNV: Wird das Busgewerbe befriedet? – Detail für Index geklärt

Eine ganze Reihe an Warnstreiks im rheinland-pfälzischen Busgewerbe entnervte im vergangenen Jahr viele Menschen. Ein Index für die Branche soll Besserung bringen. Ob das gelingt?

Der sogenannte RLP-Index soll das von harten Tarifkonflikten durchgeschüttelte Busgewerbe in Rheinland-Pfalz perspektivisch befrieden. Nun wurde ein letztes Detail des seit Jahresanfang geltenden Index geregelt, wie das Mobilitätsministerium in Mainz mitteilte. 

Der Index soll grob gesagt eine Orientierung geben, wie stark die Personal- und Energiekosten steigen und im Optimalfall künftig Einigungen zwischen Arbeitgebern und -nehmern erleichtern. Damit der Index möglichst genau die Begebenheiten der Branche in Rheinland-Pfalz abbildet, musste zuletzt noch geklärt werden, welche Tarifabschlüsse welche Bedeutung haben. 

Gewichtung der Tarifwerke als wichtiges Detail 

Zentral ist, wie groß der Anteil der kommunal nach dem Tarifvertrag Nahverkehr (TV-N) bezahlten Beschäftigten auf der einen Seite und der Anteil der privat nach dem Tarif der Vereinigung der Arbeitgeberverbände Verkehrsgewerbe (VAV) bezahlten Beschäftigten ist. Die Auswertung von Daten ergab, dass der VAV-Tarif zu 77 Prozent zu Buche schlägt und der TV-N zu 23 Prozent. 

Die beiden rheinland-pfälzischen Zweckverbände ÖPNV Rheinland-Pfalz Süd und SPNV Rheinland-Pfalz Nord – SPNV steht für Schienenpersonennahverkehr – beschlossen nun, dass die Gewichtung im Index berücksichtigt wird. „Der RLP-Index wird die Kostenentwicklungen im Energie- und Personalbereich für den Omnibusverkehr daher künftig adäquat abbilden“, sagte Staatssekretär Michael Hauer (Grüne). 

Hoffnung auf weniger Arbeitsniederlegungen 

Die Hoffnung ist, dass es nach zahlreichen Warnstreiks wegen verhärteter Fronten in Tarifverhandlungen fortan zu weniger Arbeitsniederlegungen kommt, die Busse also nicht mehr so oft ausfallen. Der Index gilt allerdings nur für Neuverträge, auf noch laufende Kontrakte wird er nicht angewandt.

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