Alpenkrimi: Lavinia Wilson und Max von Thun: Krimi-Dreh in Alpenidylle

Sonnenschein und majestätische Berge: Für Lavinia Wilson und Max von Thun ging es zu Dreharbeiten nach Garmisch-Partenkirchen. Mit ihren Rollen in dem Alpenkrimi sind sie glücklich – aus gutem Grund.

Sollen Frauen in Filmen nicht doch immer auch ein bisschen nett und sanft sein? „Nein“, stellt die Schauspielerin Lavinia Wilson („Cassandra“) klar. „Zum Glück gibt es in letzter Zeit mehr sperrige, echte Frauen in Filmen, aber ganz oft knickt man dann doch vor vermeintlichen Erwartungen ein, bekommt Angst vor der eigenen Courage, hier doch heimlich ein bisschen Wimperntusche, sanftere Farben, weiches Licht, da ein bisschen netter.“ 

Grantig, ehrlich, ungeschminkt

Ihre Rolle im ZDF-Samstagskrimi „An der Grenze“, für den sie gerade in Garmisch-Partenkirchen vor der Kamera stand, empfindet die 45-Jährige da als Wohltat. „Sie ist grantig und impulsiv und kann ganz schlecht Fehler zugeben. Emotional ziemlich unbeholfen, trotzdem ehrlich und mit klarem moralischem Kompass“, sagt Wilson über ihre Filmfigur. „Sie trägt kein Make-up, hat keine gemachten Haare, dafür nur schwarze Klamotten, hat ein nerdiges Hobby. Und sie spricht bayerisch. Ich habe sie beim ersten Lesen sofort ins Herz geschlossen.“

Wilson spielt die ehemalige Kommissarin Ira. Bei der Kripo Garmisch ist sie rausgeflogen und arbeitet nun in einem Baumarkt. Doch dann wird in der Alpenidylle ein Naturschützer ermordet. Und ein Wolf, der Schafe reißt, sorgt für Aufregung und Angst. Plötzlich findet sich Ira mitten in den Ermittlungen wieder, denn die neue Kommissarin Daphne (Philine Schmölzer) sucht Rat bei ihrer Vorgängerin. Erzählt werden soll ohne Alpenklischees, betont Produzent Karsten Günther von der Bavaria Fiction, „denn kaum eine Region ist so stark von Stereotypen geprägt wie die Berge“. Gedreht wurde auch in Österreich, in Innsbruck und Tirol.

Max von Thun als Ehemann

Wilsons Partner: Max von Thun. Anders als im „Schwarzwaldkrimi“ ist der Münchner aber kein Ermittler, sondern Iras Ehemann. „Wir sind getrennt und haben eine gemeinsame Tochter, eine pubertierende. Da entstehen natürlich Konflikte und da ist viel Spielraum, um sich Geschichten auszudenken“, sagt der 48-Jährige.

Dass er in der Nähe seiner Heimatstadt München dreht, freut von Thun. „Als Vater eines Kindes und auch mit stets voranschreitendem Alter merke ich, dass ich es schon auch genieße, zu Hause zu sein und mein Kind zu erleben“, gibt er zu. „Die Reiselust ist nicht mehr ganz so ausgeprägt wie in jungen Jahren. Da habe sehr viel gesehen von der Welt.“ 

Mit der Sitar in Indien

Dreharbeiten im Ausland seien früher für ihn eine schöne Gelegenheit gewesen, die Welt zu sehen. „Da bin ich mit Anfang 20 nach Indien gefahren, habe drei Tage gedreht und bin dann drei Monate mit dem Rucksack und der Sitar auf dem Rücken durchs Land gereist“, erinnert sich von Thun. „Jetzt freue ich mich, wenn ich beim Drehen nicht wochenlang weit weg bin, denn das würde bedeuten, dass ich meinen Sohn nicht sehe.“ Und die Sitar hängt schon lange an der Wand.

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