Wahllokale in Ecuador nach Stichwahl geschlossen – Knappes Rennen erwartet

In Ecuador ist die Stichwahl um das Präsidentenamt zu Ende gegangen. Die Wahllokale schlossen am Sonntag um 17.00 Uhr Ortszeit (Montag, 00.00 MESZ). Die knapp 14 Millionen Wahlberechtigten konnten sich zwischen dem amtierenden Präsidenten Daniel Noboa, einem schwerreichen Unternehmer, und der linksgerichtete Anwältin Luisa González entscheiden. In der ersten Wahlrunde am 9. Februar hatte Noboa nur knapp vor González gelegen – Umfragen sagen auch für die Stichwahl ein enges Rennen voraus. 

Der Millionär Noboa ist mit seinen 37 Jahren einer der jüngsten Präsidenten der Welt. Während seiner kurzen Amtszeit erlebte das südamerikanische Land eine deutliche Zunahme der Gewalt. Seine 47-jährige Rivalin González wird von dem im Exil lebenden, aber immer noch einflussreichen linksgerichteten Ex-Präsidenten Rafael Correa unterstützt. Sie hat Anhänger vor allem in ärmeren Gesellschaftsschichten und in ihrer Heimatregion an der Pazifikküste.

Das kleine, ehemals als relativ sicher geltende Ecuador hat sich in den vergangenen Jahren zu einer Drehscheibe des internationalen Drogenhandels entwickelt. Kartelle und Banden kämpfen um Reviere und um Schmuggelrouten, über die Kokain und andere Drogen aus den Nachbarländern Kolumbien und Peru nach Europa, Australien und in die USA gelangen.

Die Bekämpfung der Drogenkartelle war im Wahlkampf – neben der Wirtschaftskrise – vorherrschendes Thema. Unmittelbar vor der Wahl hatte Noboa in der Hauptstadt Quito, in sieben Provinzen und in allen Gefängnissen des Landes den Ausnahmezustand verhängt. Der Gang zur Urne ist in dem südamerikanischen Land Pflicht. 

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