Swim Open in Stockholm: Lukas Märtens bricht sensationell Weltrekord über 400 Meter Freistil

Was für eine Leistung: Lukas Märtens hat als erster Schwimmer der Welt die 400 Meter Freistil unter 3:40 Minuten geschafft. Das historische Ergebnis überraschte den Olympiasieger selbst.
 

Olympiasieger war er schon, nun feiert Lukas Märtens den nächsten Meilenstein seiner Schwimm-Karriere: Der 23-Jährige hat den fast 16 Jahre alten Weltrekord von Paul Biedermann über 400 Meter Freistil gebrochen. Märtens schlug bei den Swim Open von Stockholm nach 3:39,96 Minuten an und verblüffte die Fachwelt. Der Magdeburger war elf Hundertstelsekunden schneller als Biedermann bei seiner Bestmarke im Sommer 2009.

Besonders verrückt: Märtens unterbot die Zeit nicht beim lange vorbereiteten Saisonhöhepunkt, sondern im ersten internationalen Wettkampf seit Olympia 2024. Er war direkt aus einem dreiwöchigen Höhentrainingslager in der Sierra Nevada angereist.

Lukas Märtens ist verblüfft, Biedermann gratuliert

„Ich habe mich nach dem Höhentrainingslager gut gefühlt und wusste, dass ich in Form bin – aber mit so einer Zeit habe ich wirklich nicht gerechnet“, sagte er. „Der Weltrekord kam überraschend, das muss ich erst mal sacken lassen.“

Auch Biedermann gratulierte. „Herzlichen Glückwunsch: Was eine krasse Leistung! Ich freue mich sehr, dass der Rekord in Sachsen-Anhalt bleibt!“, schrieb der frühere Top-Athlet aus Halle an der Saale bei Instagram.

Märtens unterstrich mit der Bestmarke einmal mehr seine Ausnahmeklasse – und dass mit ihm auch in der nach-olympischen Saison zu rechnen ist. Der Fußballfan und Parfum-Liebhaber hat sich zum großen Vorzeigeschwimmer des deutschen Teams entwickelt.

Auch sein Trainer wundert sich

2022, 2023 und 2024 gewann der Schützling von Langstrecken-Bundestrainer Bernd Berkhahn bei den Weltmeisterschaften jeweils eine Medaille. Bei den Sommerspielen von Paris folgte dann die Krönung: Gold über 400 Meter Freistil. Schon damals hatte Märtens den Weltrekord im Hinterkopf. In 3:41,78 Minuten klappte es nicht. „Es ist mir scheißegal, ob der jetzt gefallen ist oder nicht“, sagte er damals. Nun erfüllte er sich auch diesen Traum.

„Lukas hat sich hier in einen Rausch geschwommen. Mit so einer Zeit konnte man hier eigentlich noch nicht rechnen“, sagte Berkhahn.

Seinen Super-Schwimmer bringen auch Rückschläge nicht aus dem Konzept. Im vergangenen Herbst musste Märtens länger aussetzen. Um immer wieder auftretende Nasennebenhöhlenprobleme loszuwerden, ließ er sich zweimal an der Nase operieren.

Mit seiner historischen Zeit setzte er nun auch schon einmal ein Achtungszeichen Richtung Weltmeisterschaften. Beim Saisonhöhepunkt Ende Juli und Anfang August in Singapur ist der Magdeburger einer der ganz großen Favoriten.

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