Temposünder: Blitzermarathon: So schnell war der schlimmste Raser unterwegs

Überall in Europa werden verstärkt Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt. Der Blitzmarathon ist noch nicht zu Ende, die deutsche Polizei zieht aber eine Zwischenbilanz.

Schon vor dem offiziellen Ende des diesjährigen Blitzermarathons hat die Polizei in Deutschland Tausende Temposünder erwischt. Nach einer ersten Auswertung waren allein in Hessen, Thüringen, Bayern und Hamburg zusammen mehr als 25.000 Autofahrerinnen und -fahrer zu schnell unterwegs.

Der Blitzermarathon ist Teil einer europaweiten Verkehrssicherheitsinitiative, der sogenannten Speedweek. 14 Bundesländer beteiligten sich – nicht dabei waren das Saarland sowie Berlin. Seit Montag sollte eine Woche lang verstärkt die Geschwindigkeit im Straßenverkehr kontrolliert werden. Haupttag des Blitzermarathons war der Mittwoch.

Mit den Kontrollen vor allem auf unfallträchtigen Abschnitten und im Bereich von Schulen und Baustellen soll die Sicherheit auf den Straßen erhöht werden.

Drei Monate Fahrverbot für Negativrekordhalter

Allein in Hessen waren in 16 Stunden Kontrollzeit mehr als 11.000 Menschen zu schnell unterwegs. Jeder 37. Autofahrer ging damit der Polizei als Verkehrssünder ins Netz.

„Erfreulich ist, dass sich der größte Teil der Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer an zulässige Höchstgeschwindigkeiten gehalten hat“, sagte der Leiter der Aktion in Hessen, Stefan Jilg, vom Polizeipräsidium Mittelhessen. Die Ergebnisse zeigten aber auch, „dass wir nicht nachlassen dürfen, durch Geschwindigkeitskontrollen die Verkehrssicherheit zu erhöhen“.

Den Negativrekord in Hessen stellte den Angaben zufolge ein Autofahrer bei Egelsbach in der Nähe von Frankfurt auf. Auf der A661 war er mit 153 Kilometern pro Stunde unterwegs – statt der dort erlaubten 70 km/h. Die Folge: drei Monate Fahrverbot, zwei Punkte in Flensburg und 700 Euro Bußgeld.

In Thüringen erfasste die Polizei innerhalb von 24 Stunden 3.880 Verstöße gegen Tempolimits. Damit erlaubte sich nahezu jede 13. Person eine Verkehrssünde. Den Negativrekord holte ein Autofahrer am Hermsdorfer Kreuz, der mit 210 km/h statt der erlaubten 100 unterwegs war. Auch ihn erwarte unter anderem ein Fahrverbot von drei Monaten.

Viele Verstöße trotz angekündigtem Blitzermarathon

Bayern verzeichnete einen Anstieg von fast 14 Prozent an Rasern in ihrer 24-stündigen Kontrolle im Vergleich zum Vorjahr. Trotz genauer Ankündigung, wann und wo geblitzt wird, bekam die Polizei 9.832 Menschen vor die Blitzer-Linse. 

Auch die Polizei Hamburg kann bereits eine erste Bilanz ziehen. Sie stellte am Mittwoch 1.064 Geschwindigkeitsüberschreitungen fest. Daneben wurden 21 Verstöße gegen die Anschnallpflicht und 13 verbotene Handynutzungen am Steuer festgestellt. Der Blitzermarathon ist in Hamburg noch nicht beendet – er soll bis zum Ende der Woche fortgesetzt werden.

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