Von August Macke bis Gerhard Richter – die 21 Museen des Ruhrgebiets haben Spitzenwerke aus ihren Sammlungen ausgewählt und zeigen sie an einem besonderen Ort: der Villa Hügel in Essen.
August Macke, Marc Chagall, Gerhard Richter und die „Große Sinnende“ von Wilhelm Lehmbruck: Die 21 Kunstmuseen des Ruhrgebiets zeigen in einer bisher einmaligen Gemeinschaftsausstellung rund 120 Spitzenwerke der Moderne in der Villa Hügel. Der einstige Wohnsitz der Krupp-Familie biete dabei einen völlig neuen Kontext für die sonst über die Häuser der ganzen Region verteilten Kunstwerke, sagte der Vorstand der Krupp-Stiftung, Volker Troche.
Die Ausstellung unter dem Motto „21×21. Die RuhrKunstMuseen auf dem Hügel“ geht vom 11. April bis zum 27. Juli. Erwartet werden Zehntausende Besucherinnen und Besucher. Die Villa Hügel mit ihren 399 Räumen, der historischen Ausstattung und ihren kostbaren Parkettböden zählt mit rund 100.000 Gästen im Jahr ohnehin zu den Hauptattraktionen der Region.
Aus Online-Angebot wird Präsenz-Ausstellung
Hintergrund sei die 2010 im Kulturhauptstadtjahr begründete enge Zusammenarbeit der Ruhrmuseen, sagte der Leiter des Museum Folkwang, Peter Gorschlüter. Die zusammengenommen rund 500.000 Werke aus den Sammlungen der Häuser sollten sichtbarer werden. Deshalb hätten die Museen Ende vergangenen Jahres ein Online-Angebot mit jeweils 21 Angeboten jedes Hauses begründet. Nun sei daraus eine erneute Auswahl für eine Präsenz-Ausstellung getroffen worden.
Die Werke werden in zehn Themengruppen in den Räumen präsentiert. Lehmbrucks Skulptur „Große Sinnende“ ist beispielsweise der Schlüssel für einen ganzen Raum zum Bild der Frau – unter anderem mit Gerhard Richters Gemälde „Mutter und Tochter“ und einem der Herdplattenbilder der aus Schwerte stammenden Rosemarie Trockel als Beispiel einer abstrakten und feministischen Auseinandersetzung mit dem Thema Weiblichkeit. Weitere Räume gibt es etwa zu „Sein und Traum“, „Kauflust“ oder passend zur industriell geprägten Region zu „Arbeit und Struktur“.