In Hamburg zog die Ansammlung Tausender vermeintlicher Käfer die Aufmerksamkeit der Passanten auf sich. Die Sichtungen sogenannter Lindenwanzen nehmen zu. Und doch sind sie harmlos.
Lindenwanzen werden in Hamburg zunehmend gesichtet. In Eimsbüttel konnten Passanten kürzlich Tausende Lindenwanzen beobachten, die sich an einem Baum versammelt hatten.
Die Lindenwanze breitet sich nach Angaben der Umweltbehörde aufgrund der Klimaerwärmung zunehmend in Deutschland aus. In Hamburg wurde die ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammende Lindenwanze, auch Malvenwanze genannt, erstmals 2019 nachgewiesen. Seitdem nähmen die Sichtungen stetig zu, mit elf Meldungen 2023 und 26 im vergangenen Jahr. In diesem Jahr gab es laut Behörde bereits zwölf Meldungen.
Keine Gefahr für Menschen
Demnach bevorzuge die Lindenwanze botanisch verwandte Pflanzen wie Linden, Haselsträucher und Malvengewächse. Die Lindenwanze tritt nach Angaben der Behörde ganzjährig auf. Besonders auffällig sind die Massenansammlungen demnach im Spätherbst und Winter, wenn sich die Malvenwanzen in Rindenritzen alter Linden zusammenfinden, um deren Pflanzensaft zu saugen. Dabei verursache die Art trotz ihres invasiven Charakters weder Schäden an den Wirtsbäumen, noch stelle sie eine Bedrohung für das heimische Ökosystem oder gar für Menschen dar, betonte ein Sprecher.
Die Behörde rät von einer Bekämpfung grundsätzlich ab. Stattdessen werde empfohlen, Sichtungen über das Naturbeobachtungsportal „observation.org“ oder die App „ObsIdentify“ zu melden, um die Ausbreitung zu dokumentieren.