Dutzende Festnahmen bei europaweitem Einsatz gegen Online-Kindesmissbrauch

Bei einem europaweiten Einsatz gegen Online-Kindesmissbrauch sind insgesamt 166 Verdächtige festgenommen worden. Allein in Hessen wird gegen 105 Beschuldigte ermittelt, wie das dortige Landeskriminalamt am Mittwoch mitteilte. Hunderttausende Videos und Fotos wurden sichergestellt. Koordiniert wurde der Schlag gegen ein internationales Kindesmissbrauchs-Netzwerk im Internet von der polnischen Polizei.

Die Festgenommenen hätten Fotos und Videos vom sexuellen Missbrauch Minderjähriger produziert, Online-Foren zum Tausch derartiger Aufnahmen geleitet oder „Minderjährige dazu gebracht, Suizidgedanken zu hegen“, erklärte die Abteilung zum Kampf gegen Cyberkriminalität bei der polnischen Polizei. Unter den Tätern seien auch „Angehörige und Vertrauenspersonen“ von Opfern des Kindesmissbrauchs.

Von den 166 bei der Aktion unter dem Codenamen „Fever“ in zwölf europäischen Staaten festgenommenen Verdächtigen kamen laut der polnischen Polizei 111 in Untersuchungshaft. Allein in Polen durchsuchten rund 600 Polizisten 159 Wohnungen und beschlagnahmten mehr als 1700 elektronische Geräte und Speichermedien wie Computer, Festplatten und SIM-Karten. Insgesamt wurden mehr als 520.000 Videos und Bilder sichergestellt.

In Hessen fanden die Durchsuchungen laut LKA in der letzten März-Woche statt. Im Fokus stehen demnach 104 männliche und eine weibliche Beschuldigte zwischen 14 und 80 Jahren. Ihnen werfen die Ermittler überwiegend Verbreitung, Erwerb und Besitz von Kinder- und Jugendpornografie vor.

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