Das fragen sich alle Menschen, die häufig abends erschöpft ins Bett gehen – nur, um sich dort stundenlang hin- und herzuwälzen. Warum die Antwort im Gehirn zu finden ist.
Einschlafen, also der Übergang vom Wachsein in den Schlafzustand, ist ein dynamischer Prozess, bei dem vor allem das Gehirn eine Rolle spielt.
Nach einem langen, anstrengenden Tag werden die Hirnaktivitäten langsam heruntergefahren. Wir nehmen Informationen nicht mehr so stark wahr, das Gehirn sendet Signale an die Muskeln, sodass sie sich entspannen. Das Hormon Melatonin, das in einem Teil des Zwischenhirns, der Zirbeldrüse, produziert wird, informiert den Körper bei Dunkelheit darüber, dass er zur Ruhe kommen und seinen Energieverbrauch reduzieren kann.
Schlaf finden beginnt im Gehirn
Die am Einschlafen beteiligten Hirnareale schalten allerdings nicht gleichzeitig auf „null“, sondern in unterschiedlichen Rhythmen. Das kann ein Grund dafür sein, warum man sich todmüde fühlt, die Gedanken aber noch aktiv sind und einen nicht einschlafen lassen. Laut einer Umfrage der Pronova BKK aus dem vergangenen Jahr haben 30 Prozent der Deutschen ernsthafte Einschlafprobleme.
Der Übergang in den Schlafzustand ist eine natürliche, biologische Funktion. Warum diese Fähigkeit ein- und durchzuschlafen vorübergehend oder sogar chronisch gestört sein kann und welche Mechanismen genau dazu führen, ist nur zum Teil bekannt.
Sicher ist, dass körperliche Faktoren wie beispielsweise die hormonelle Umstellungen in der Pubertät oder in der Menopause das Einschlafen beeinträchtigen können.
Aber auch seelische Faktoren spielen eine Rolle: Ängste, Aufregung, Stress oder seelische Belastungen, die mit Krankheiten einhergehen, können die Fähigkeit, einzuschlafen, einschränken.
Hinzu kommen äußere Faktoren, die das Einschlafen nachweislich erschweren wie Lärm, Helligkeit, Hitze und Kälte. Die meisten von ihnen lassen sich jedoch zum Glück mit relativ einfachen Mitteln regulieren.
Auch schlaffördernde Gewohnheiten wie der Verzicht auf Nahrungsmittel mit Koffein oder Teein lassen sich schnell antrainieren. Beide Genussmittel verhindern bei vielen Menschen, dass der Körper zur Ruhe kommt.
Menschen mit Schlafstörungen sind häufig müde und neigen dazu, nach einer schlechten Nacht früher ins Bett zu gehen, um den verpassten Schlaf „nachzuholen“. Das funktioniert leider nicht und kann sogar zum Gegenteil führen – man schläft noch weniger und schlechter.
Experten empfehlen eher, die Liegezeiten im Bett zu verkürzen. Wer beispielsweise regelmäßig um 22.30 Uhr ins Bett geht und länger als eine halbe Stunde wach liegt, bevor er einschläft, sollte sich eher um 23.30 hinlegen.