Der Größenwahn des US-Präsidenten Donald Trump könnte zu kaputten Straßen in Washington D.C. führen – und zu weiteren Kosten in Millionenhöhe. Was sonst noch wichtig wird.
Guten Morgen liebe Leserinnen und Leser,
wie verbringen Sie denn gerne Ihren Geburtstag? Im Kreise Ihrer Lieben vielleicht? Ich persönlich zelebriere besondere Anlässe ja gerne. Das tut der US-Präsident auch – wenn auch in gänzlich anderem Ausmaß als unsereins.
Donald Trump möchte zu seinem Ehrentag an ein umstrittenes Vorhaben aus seiner ersten Amtszeit anknüpfen. Mehreren US-Medienberichten zufolge plant die US-Regierung eine große Militärparade durch Washington. Trumps 79. Geburtstag am 14. Juni fällt nämlich zusammen mit dem 250. Jahrestag der US-Armee. Zufälle gibt’s, man glaubt es kaum.
„The Hill“ berichtet unter Berufung auf einen hochrangigen Regierungsvertreter, die Planungen für die Parade liefen. Diese solle etwa 6,4 Kilometer lang sein und vom Pentagon, dem Hauptsitz des Verteidigungsministeriums, bis zum Weißen Haus führen. Ein Armeevertreter bestätigte die Streckenlänge – betonte aber, dass die Pläne noch nicht final beschlossen seien.
Auf die Idee gebracht hat Trump ausgerechnet ein Europäer. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron lud ihn 2017 zum Nationalfeiertag nach Paris ein, inklusive feierlicher Parade. Danach setzte sich Trump ein ähnliches Vorhaben in den Kopf, musste das aufgrund der dafür veranschlagten 92 Millionen US-Dollar aber wieder verwerfen. Stadtbehörden machten damals auf mögliche Straßenschäden durch die schweren Panzer aufmerksam, die zusätzliche Kosten verursachen würden. Auch zitiert das Magazin „Newsweek“ in dem Zusammenhang den früheren Luftwaffengeneral Michael Hayden: „Das ist einfach nicht unser Stil. (…) Wenn man weiß, wie mächtig man ist, muss man es nicht vorspielen.“
Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag und schicke herzliche Grüße
Mirjam Bittner
Der Tag nach dem „Panic Monday“ – und jetzt?
Gehören Sie zu denen, die minütlich ihre Finanz- und Börsen-Apps checken? Die angekündigten Strafzölle von US-Präsident Donald Trump haben Anlegerinnen und Anleger weltweit in Panik versetzt. Die Turbulenzen am Börsenmarkt brachten dem gestrigen Montag sogar den Beinamen „Panic Monday“ ein, angelehnt an den Börsencrash am Schwarzen Freitag 1929. Wie Medien den Tag kommentieren, lesen Sie hier.
Es ist verständlich, man möchte sein mühsam Erspartes zusammenhalten und nicht um seine Altersvorsorge fürchten müssen. Genau deshalb lege ich Ihnen einen Text meiner Capital-Kollegin Nadine Oberhuber ans Herz. Sie hat sich bei Vermögensverwaltern am Markt umgehört. Diese raten jetzt: Ruhe bewahren, Beine stillhalten, am besten fünfmal tief durchatmen. Das sagt zum Beispiel der Berliner Vermögensverwalter Andreas Görler von Wellinvest – Pruschke & Kalm: „Anleger, die Fondssparpläne mit Aktienfonds haben, sollten diese Sparpläne weiterlaufen lassen, wie immer in Schwächephasen. Oder sie sogar erhöhen, wenn möglich“.
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Ursula von der Leyen legt sich mit Donald Trump an
Donald Trump sendet seine Zoll-Drohungen nicht in den luftleeren Raum. Betroffen ist auch die Europäische Union – und damit Deutschland. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte Trump deshalb ein Unentschieden angeboten: Alle Zölle auf Null, auf beiden Seiten. Die EU hat die USA bereits mit Strafzöllen belegt und plant nach Trumps Ankündigungen weitere Gegenmaßnahmen. Die angekündigten Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte sollen Mitte April in Kraft gesetzt werden, dazu kommen Sonderzölle auf US-Produkte wie Jeans, Bourbon-Whiskey, Motorräder oder Erdnussbutter.
Was für mich nach keinem schlechten Deal klingt, watschte der US-Präsident in der Nacht ab. Der Vorschlag würde nicht ausreichen. Stattdessen sollten die EU-Staaten deutlich mehr Energie aus den USA importieren. „Sie kaufen unsere Autos nicht (…), sie kaufen unsere Agrarprodukte nicht. Sie kaufen praktisch nichts von uns“, monierte er.
Damit zeichnet er mindestens ein unvollständiges Bild. Denn Trump lässt Digitalprodukte wie Instagram, Whatsapp oder ChatGPT, die in der EU vielfach genutzt werden und die vorwiegend aus den USA kommen, außer Acht. Auch dürfte etwa ein Drittel von Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, diesen Newsletter auf einem iPhone von Apple lesen – einer kleinen, schnuckligen Smartphone-Manufaktur aus Kalifornien, USA.
Aber zurück zum Anfang: Wie verhält sich die EU nun? Das hängt in hohem Maße von bereits erwähnter Ursula von der Leyen ab. Denn sie koordiniert die Reaktion des größten weltweiten Binnenmarktes. Mehr erfahren Sie im „5-Minuten-Talk“, einem Podcast der stern-Politikchefs Veit Medick und Jan Rosenkranz.
Zwei prominente Streithähne versöhnen sich
Es geschehen noch Zeichen und Wunder: Nach jahrzehntelangem Streit haben sich Madonna und Elton John versöhnt. Elton John hatte die Sängerin mehrfach für ihre Musik und Auftritte kritisiert. Damit konfrontierte ihn Madonna nun hinter den Kulissen von „Satuday Night Life“. „Als ich ihn traf, waren seine ersten Worte: ‚Vergib mir‘ – und die Mauer zwischen uns fiel“, schrieb Madonna bei Instagram. Kurz darauf hätten sie sich umarmt. Auch ein gemeinsamer Song steht wohl im Raum.
Heaven help me: Zwei Pop-Diven dieser Größe sehnen sich aus – das nehmen wir jetzt einfach mal als gutes Omen für diesen Tag.
Was heute sonst noch wichtig wird
Reporter ohne Grenzen veröffentlicht einen Bericht zur Lage der Pressefreiheit in Deutschland. Im weltweiten Ranking sind wir in den Top Ten, doch 2024 gab es auch mehrere Angriffe auf Medienschaffende.Zum Abschied sagte Thomas Müller Servus: Am Wochenende kündigte er an, den FC Bayern München nach 25 Jahren zum Saisonende zu verlassen. Der Verein hatte ihm keinen Vertrag mehr angeboten. Ob man der Mannschaft den Wirbel ansieht, wird sich um 21 Uhr zeigen, wenn Bayern im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League gegen Inter Mailand spielt (zu sehen bei Prime Video).Und auch die DFB-Frauen treten in Wolfsburg an. Die deutschen Fußballerinnen fordern im Nations-League-Rückspiel Schottland heraus (zu sehen um 17.45 Uhr in der ARD). Es ist die drittletzte Partie vor der Europameisterschaft im Juli in der Schweiz.
Mit Material der Agenturen.