Marine: U-Boot-Kommandantin: Wochenlang allein mit 28 Männern

Claudia Neben ist Deutschlands erste U-Boot-Kommandantin. Nach Ostern startet sie mit „U34“ in den nächsten Einsatz. Sie ist dann die einzige Frau an Bord.

Nach Ostern taucht Korvettenkapitän Claudia Neben wieder ab. Mit „U34“ startet Deutschlands erste U-Boot-Kommandantin von Eckernförde aus zu einem Einsatz im Bereich der Nord- und Ostsee. Die 35-Jährige ist dann die einzige Frau an Bord des 56 Meter langen Bootes – neben den 28 Männern ihrer Besatzung.

Wenig Raum, kaum Privatsphäre, die warme Koje mit dem Kameraden teilen. „U-Boot-Fahren ist speziell“, sagt Neben. Das Zusammenleben in der Enge unter Wasser verlange der Crew einiges ab. „Wir können nicht wegrennen, wenn Konflikte entstehen. Entweder schluckt man sie runter oder regelt das Problem bereits vorher im Hafen.“ Aus dem Weg zu gehen, funktioniere im Einsatz nicht.

Buckelwale und vier Mahlzeiten

Dafür schlafe man an Bord sehr gut, sagt Neben. „Es ist unheimlich ruhig, man hört fast nichts.“ Ab und zu seien Meeressäuger zu vernehmen. Manchmal begleiteten Delfine „U34“. „Die quietschen auf einer unangenehmen Frequenz. Buckelwalen hört man im U-Boot lieber zu. Die sind entspannter.“ Am gelassensten seien die Soldaten am Sonar. „Weil die immer Wale hören.“

Verhungern wird die Besatzung auch auf der nächsten Reise nicht. „Wir haben das beste Essen der Flotte, es gibt jeden Tag vier Mahlzeiten“, sagt Neben. Jedes Essen könne sie an Bord aber nicht mitnehmen. „Sonst würde ich hier nicht mehr rauskommen.“

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