Bei Hertha BSC geht es schon lange nicht nur um sportliche Belange. Die Beziehung zu einem zweiten Investor geht offenbar dem Ende entgegen. Nun kommt in ein wichtiges Kontrollgremium Bewegung.
Bei Hertha BSC soll der wirtschaftliche Konsolidierungskurs ohne die bisherigen Vertreter von Investor 777 Partners im Aufsichtsrat der Kapitalgesellschaft weitergehen. Wie der Berliner Fußball-Zweitligist mitteilte, gehören Joshua Wander und Steven W. Pasko nicht mehr dem fünfköpfigen Kontrollgremium an.
Ihre Plätze wurden durch den Portfoliomanager David Ellis Shaw und Andy Anson (Geschäftsführer der British Olympic Association) neu besetzt, die von 777 SDL B.V. in den Aufsichtsrat entsandt wurden, wie der Verein auf Anfrage mitteilte.
Berichte über Probleme des Investors
Zuletzt hatte es mehrfach Berichte gegeben, dass die Verbindung von Hertha BSC und 777 Partners vor dem Ende stehe. Das US-Unternehmen hatte bei diversen Club-Beteiligungen in Europa Probleme gehabt. Den Berichten über ein Aus der Verbindung traten die Berliner nun aber entgegen.
„Die bisherige Beteiligungsstruktur und die zugehörigen Vereinbarungen zwischen der 777 Partners Gruppe und Hertha BSC sind seit dem 10. März 2023 unverändert. So ist 777 Partners mit der belgischen Gesellschaft, der 777 SDL B. V., weiterhin der Hauptaktionär der Hertha BSC GmbH & Co. KGaA und vertraglich eng mit Hertha BSC verbunden“, hieß es auf Anfrage.
Finanziell habe es keine Verzögerung gegeben. „Die – insbesondere wirtschaftlichen – Verpflichtungen aus dieser Partnerschaft wurden bisher von allen Seiten umfassend erfüllt. Ausstehend ist noch eine letzte Rate der Gruppe an die Hertha BSC GmbH & Co. KGaA“, hieß es.
777 Partners folgte auf Windhorst
Nach dem Ausstieg von Lars Windhorst als Investor hatte 777 Partners die Hertha-Anteile mit einem Volumen von 100 Millionen Euro übernommen. Wander und Pasko waren daraufhin in den Aufsichtsrat eingezogen, der für die Kontrolle der Geschäfte der ausgegliederten Profiabteilung des Traditionsvereins zuständig ist.
Bereits am Montag hatte die Hertha verkündet, dass es für die im November anstehende Ablösung einer Anleihe in Höhe von 40 Millionen Euro auch eine Option der Verlängerung geben könnte. Ziel bleibe aber eine Ablösung der Anleihe, die angesichts der hohen Summe Einfluss auf das Lizenzierungsverfahren des Zweitligisten hat.