Automobilzulieferer: 140 Voit-Mitarbeiter können in Transfergesellschaft wechseln

Schlechte Nachrichten beim Automobilzulieferer Voit: Ein Personalabbau sei „unvermeidlich“, hieß es. Einige Beschäftigte können in eine Transfergesellschaft wechseln.

Beim Autozulieferer Voit im saarländischen St. Ingbert steht ein deutlicher Personalabbau an. Darüber wurden jetzt die Mitarbeiter informiert, nachdem Voit Anfang des Jahres nach einer überraschend gescheiterten Übernahme durch ein chinesisches Unternehmen Insolvenz angemeldet hatte. Nach Gewerkschaftsangaben sollen 140 Personen, die arbeitsfähig sind und eventuell arbeitslos würden, ein Angebot erhalten, zum 1. Mai in eine Transfergesellschaft zu wechseln. Fakt sei, dass sich die Zahl der derzeit 930 Beschäftigten auf zukünftig etwa 740 reduziere. Darin seien auch Eigenkündigungen und Übergänge in Rente enthalten.

„Es ist davon auszugehen, dass all denjenigen, die nicht in die Transfergesellschaft wechseln, ordnungsgemäß ihrer Fristen durch den Arbeitgeber gekündigt wird“, teilte der 1. Bevollmächtigte der IG Metall Saarbrücken, Patrick Selzer, auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Der Ausspruch der Kündigung erfolge bis zum 30. April. Aufgrund des Insolvenzrechtes betrage die Kündigungsfrist maximal drei Monate.

Die Entscheidung sei allen Verhandelnden nicht leicht gefallen, sei aber „unabwendbar“ gewesen. „Durch die weiterhin geringere Auftragslage ist eine weitere Beschäftigung nicht möglich. Und auch in naher Zukunft ist eine Entspannung, sprich eine Verbesserung der Auftragslage, nicht ersichtlich“, so Selzer. Die instabile Entwicklung in der Automobilindustrie werde durch die Zölle der USA noch verschärft. 

Gedrückte Stimmung bei Personalversammlung

„In der aktuellen Situation war die Maßnahme des Personalabbaus unvermeidlich“, sagte Selzer. Jedoch seien alle möglichen Regelungen, die mit dem Insolvenzrecht möglich seien, ausgeschöpft, um den betroffenenKollegen bestmöglich in dieser schwierigen Situation Hilfestellung zu geben. 

Die betroffenen Mitarbeiter hätten die Nachricht „sehr gefasst“ aufgenommen, dennoch sei die Stimmung „verständlicherweise gedrückt“ gewesen. In den nächsten Tagen sollen ausführliche Informationsrunden für Kleingruppen stattfinden, in denen die Transfergesellschaft die vereinbarten Konditionen erläutern wolle. 

Die Laufzeit der Transfergesellschaft sei nach Länge der Betriebszugehörigkeit von 4 bis zu 12 Monaten gestaffelt. Das Transferkurzarbeitergeld werde auf 80 Prozent des letzten Nettoentgeltes aufgestockt – beziehungsweise auf 87 Prozent, wenn es unterhaltspflichtige Kinder gebe.

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