LNG: LNG-Terminal auf Rügen sucht neue Abnehmer

Das LNG-Terminal „Deutsche Ostsee“ in Mukran auf Rügen möchte das zweite Regasifizierungsschiff zurückholen und spätestens ab 2027 wieder mit voller Kraft arbeiten. Wie das gehen soll.

Das LNG-Terminal „Deutsche Ostsee“ in Mukran auf der Insel Rügen will seine Aktivitäten wieder ausweiten und sucht langfristige Abnehmer für zusätzliche fünf Milliarden Kubikmeter Regasifizierungskapazität pro Jahr. Das Terminal hat eine Gebotsrunde für die Jahre 2027 bis 2043 gestartet, wie der Betreiber mitteilte. Das Gebotsverfahren ende am 4. Juli. Früheren Angaben des Energieunternehmens TotalEnergies zufolge entsprechen fünf Milliarden Kubikmeter Gas etwa fünf Prozent des deutschen Verbrauchs.

Das LNG-Terminal in Mukran war im September 2024 in den Regelbetrieb gegangen, hatte aber Schwierigkeiten, seine zwei Regasifizierungsschiffe im Hafen auszulasten. In der Folge kündigte die Deutsche Regas den Chartervertrag für eines der schwimmenden Terminals mit dem Bundeswirtschaftsministerium und das Schiff wurde im Februar abgezogen.

Das private Unternehmen hatte dies unter anderem mit der Preispolitik des staatlichen Wettbewerbers Deutsche Energy Terminal (DET) begründet, der an seinen Terminals in Wilhemshaven und Brunsbüttel ebenfalls LNG importiert. Diese sei „ruinös“. Die DET aus Düsseldorf beteuerte in der Vergangenheit, man halte regulatorische Vorgaben ein.

Die Deutsche Regas verfolgt eigenen Angaben zufolge das Ziel, spätestens ab 2027 wieder seine ursprüngliche Ausspeisekapazität von 13,5 Milliarden Kubikmeter Gas zu erreichen. Von Mukran verläuft eine Leitung durch die Ostsee nach Lubmin. Dort beginnen Land-Erdgasleitungen für den Weitertransport.

Das Flüssigerdgas-Terminal wurde als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine eingerichtet, um die Gasversorgung in Deutschland sicherzustellen. In Mukran wird das per Schiff gelieferte Flüssigerdgas wieder in gasförmigen Zustand verwandelt und über eine eigens gebaute etwa 50 km lange Pipeline nach Lubmin ins deutsche Gasfernleitungsnetz eingespeist.

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