Im neuen Münster-„Tatort“ „Fiderallala“ wird die Freundschaft zwischen Boerne und Thiel auf eine harte Probe gestellt.
Der neue Münsteraner „Tatort“ mit dem Titel „Fiderallala“ (Ausstrahlung: 6. April, 20:15 Uhr, Das Erste) verspricht wieder einmal Spannung, Humor und die beliebten Wortgefechte zwischen Rechtsmediziner Prof. Karl-Friedrich Boerne und Hauptkommissar Frank Thiel. Diesmal geht es um Wohnungsnot unter Studierenden – eine angespannte Situation, die tödliche Folgen hat. Im Laufe des Krimis kündigt Boerne Thiel sogar die Wohnung…
In einem Interview mit dem WDR sprechen die Hauptdarsteller Jan Josef Liefers (60) und Axel Prahl (65) über ihre Rollen, die Beziehungsdynamik ihrer Figuren und wie sie mit den Herausforderungen des Falls umgehen.
Freundschaft auf dem Prüfstand
In der neuen Folge lockt Professor Boerne seinen Kollegen Thiel unter einem Vorwand auf eine Studentenparty. Was gut gemeint beginnt, führt zu ernsthaften Spannungen zwischen den beiden. Auf die Frage, ob echte Freundschaften gelegentlich einen Streit brauchen, um ihre Wahrhaftigkeit zu überprüfen, hat Axel Prahl eine philosophische Antwort: „‚Schwierigkeiten sind die Treppenstufen des Erfolgs‘, hat mal irgendein kluger Mann behauptet. So gesehen… Ja, ich würde sagen ja.“
Jan Josef Liefers sieht den Grund für Konflikte eher in den charakterlichen Eigenschaften der Figuren: Es seien wohl eher die Egos der beiden, die immer mal einen Streit brauchen würden. Die Freundschaft setze sich aber am Ende durch und binde ihr starkes Band wieder „zu einer schönen Schleife“.
Opernwissen und Geduldsproben
Der Fall führt das ungleiche Duo in die Welt der Studierenden und ihrer Probleme – ein Terrain, auf dem sich besonders Professor Boerne zu Hause fühlt. „Gebildet morden mit Prof. Boerne“, sagt Liefers und fügt über die Haltung seiner Figur hinzu: Killer unter angehenden Akademikern seien quasi ein Heimspiel für den Professor.
Tatsächlich brilliert Professor Boerne im neuen Fall wieder einmal mit seinen vielfältigen Fähigkeiten – von psychologischen Untersuchungen über Sprachkenntnisse bis hin zu seinem Opernwissen. Doch wo liegen die Grenzen seiner Talente? Jan Josef Liefers reflektiert über seine Figur: „Es könnte sein, dass seine frisch-forsche und unverblümte Art ihn nicht unbedingt für den Job des obersten Diplomaten prädestiniert. Auch nicht unbedingt für den des Paartherapeuten…“
Nicht nur deshalb stellt der neue Fall für Kommissar Thiel eine besondere Geduldsprobe dar. Auf die Frage, woher er die Gelassenheit nimmt, nicht regelmäßig aus der Haut zu fahren, antwortet Axel Prahl mit typischem Humor: „Sie sollten Thiel mal nach seiner Knirscherschiene fragen, die ihm der Zahnarzt vor drei Wochen verschrieben hat. Von der ist kaum noch was übrig.“
Jan Josef Liefers ergänzt mit einem Augenzwinkern: „Was beim Herrn Hauptkommissar nach Gelassenheit aussieht, ist in Wahrheit Lethargie, verbunden mit ununterbrochener Verdauungstätigkeit, denn so eine Pizza Capricciosa bedeutet eine gehörige Kohlenhydrat-Fett-Last.“