In seinem 300. Bundesliga-Spiel ist der FC St. Pauli die deutlich aktivere Mannschaft. Dank eines späten Treffers darf sich der Club immerhin über einen Punkt freuen.
Der FC St. Pauli hat in seinem Jubiläumsspiel immerhin einen völlig verdienten Punkt gegen Europapokal-Anwärter Borussia Mönchengladbach geholt. In ihrem 300. Bundesliga-Spiel kamen die Hamburger vor 29.546 Zuschauern im Millerntor-Stadion dank des späten Ausgleichstreffers von Oladapo Afolayan (85. Minute) noch zu einem 1:1 (0:1). Mit nun 26 Punkten bleibt Pauli auf Platz 15.
Für die insgesamt enttäuschenden Gäste, die durch Ko Itakura (45.+2) in Führung gegangen waren, war das Unentschieden im Kampf um einen Europapokal-Platz ein kleiner Rückschlag. Zumal die Leistung der Gladbacher vor allem offensiv zu wünschen ließ.
Die Gastgeber waren dagegen sofort im Spiel. War der erste Abschluss von St. Paulis aufgerücktem Abwehrchef Hauke Wahl in der 4. Minute noch harmlos, machte es Danel Sinani wenig später deutlich besser. Aus knapp 18 Metern zog der Mittelfeldspieler ab und zwang den Gladbacher Schlussmann Tiago Pereira Cardoso zu einer überragenden Parade.
Kiezkicker agieren mutig, aber ohne Präzision
Die Gäste setzten derweil zunächst auf eine stabile Defensive. Gefährlich für das Tor der Hamburger wurde es erst, als Lars Ritzka eine Hereingabe des Gladbachers Franck Honorat abfälschte (12.). St. Paulis Schlussmann Nikola Vasilj war aber zur Stelle.
„Es geht darum, es mutig umzusetzen“, hatte der Hamburger Trainer Alexander Blessin vor dem Anpfiff die Spielidee seiner Mannschaft erläutert. Der Mut war den Kiezkickern nicht abzusprechen. Allerdings fehlte es den Norddeutschen an der Präzision, um das Tor der Gäste ernsthaft in Gefahr zu bringen. Immer wieder fanden die Flanken von den Außenbahnen keinen Abnehmer.
Schiedsrichterball statt Elfmeter für die Gastgeber
Die Gastgeber haderten immer wieder mit den Entscheidungen von Schiedsrichter Christian Dingert. In der 41. Minute hatte der Unparteiische nach einem vermeintlichen Foul des Borussen Nico Elvedi an Noah Weißhaupt die Videobilder bemüht. Statt auf Strafstoß für St. Pauli entschied Dingert dann auf Schiedsrichterball, da er keine Regelwidrigkeit erkannt hatte.
Und die Quittung für die Gastgeber folgte auf dem Fuße. Wieder schlug Honorat eine Flanke – und dieses Mal war Itakura zur Stelle. Gegen den platzierten Kopfball des Japaners aus fast 16 Metern Entfernung war Vasilj chancenlos. Gleich nach der Gladbacher Führung bat Dingert zur Pause.
St. Pauli startet mit Schwung, Gladbach steht sicher
In den zweiten Abschnitt starteten die Hamburger mit viel Schwung. Manolis Saliakas (47.) und erneut Sinani (49.) sorgten für Gefahr. Die größte Ausgleichsmöglichkeit der Hanseaten vergab Elias Saad, der freistehend nach einer Saliakas-Flanke am Tor vorbei köpfte (61.). Am Ende durften die Pauli-Fans aber doch noch über den völlig verdienten Ausgleich jubeln.