Dortmund: Frau fährt Kind an – und wird von aggressiver Menge attackiert

In Dortmund wird ein Junge angefahren – und zum Glück nur leicht verletzt. Dann beginnt ein Alptraum für die Fahrerin und ihren Begleiter. Sie werden brutal angegriffen.

Eine vergleichsweise harmlose Situation hat sich in Dortmund zu einem Horrortrip für zwei Insassen eines Autos entwickelt. Wie die Polizei der Ruhrgebietsstadt mitteilte, eskalierte die Situation am Montagabend völlig, nachdem der Wagen mit einem Kind zusammengestoßen war: Eine gewaltbereite Menschenmenge attackierte das Auto sowie dessen Fahrerin und den Beifahrer.

Der vierjährige Junge war zunächst vor das fahrende Auto gelaufen, so die Einschätzung der Polizei. Daraufhin rotteten sich nach Angaben der Beamten bis zu 100 Personen zusammen, die die 47-jährige Fahrerin und ihren 20-jährigen Begleiter angriffen und bedrohten. 

Bei dem darauf folgenden Einsatz der Beamten sei es daher nicht nur um den Verkehrsunfall gegangen, sondern auch „um eine Körperverletzung durch die Mutter des Kindes gegen den Beifahrer aus dem Auto“, wie die Polizei mitteilte.

Kind bei dem Unfall in Dortmund leicht verletzt

Nach Einschätzung der Beamten war das Kleinkind für die Autofahrerin unvorhersehbar zwischen geparkten Autos über eine Straße gelaufen. Die Frau habe stark gebremst, den Zusammenstoß mit dem kleinen Jungen aber nicht verhindern können. Er sei leicht verletzt worden.

Nach dem Zusammenprall entfesselte sich eine Welle der Gewalt, wie aus der Meldung hervorgeht. Binnen kurzer Zeit wurde das Auto demnach zunächst von bis zu 30, später dann von bis zu 100 Personen umstellt. Mehrere aggressive Personen hätten auf das Auto eingetreten und eingeschlagen. Heck- und Frontscheibe seien beschädigt worden, unter anderem durch einen Flaschenwurf. Auch einer der Außenspiegel überstand die Tritte der Angreifer nicht, geht aus der Meldung hervor.

Zwischenzeitlich hatte es die 30-jährige Mutter des Kindes sogar geschafft, die Beifahrertür des Autos aufzureißen. Sie habe auf den 20-jährigen Beifahrer eingetreten und versucht, ihn aus dem Auto zu zerren. Als ihr das nicht gelungen sein, habe sie versucht, auf der anderen Seite des Autos die Fahrertür aufzubekommen. Die Insassen schafften es demnach, die Türen zu verriegeln.

Um die Gewalt zu beenden, waren laut Polizei mehrere Streifenteams nötig und die Unterstützung durch die Bereitschaftspolizei.

Die Beamten hätten auch den Rettungsdienst alarmiert, was vorher – also nachdem das Kind angefahren worden war  – nicht geschehen sei. Der kleine Junge sei in ein Krankenhaus gebracht worden.  

Die Polizei ermittelt jetzt nicht nur wegen des Unfalls – sondern auch wegen Sachbeschädigung und des Verhaltens der Mutter. Bei ihr gehe es um den Tatvorwurf der vorsätzlichen Körperverletzung, heißt es abschließend in dem Bericht der Polizei.

Der Unfall und die anschließende Eskalation ereigneten sich demnach am Montagabend gegen 19.15 Uhr in der Innenstadt-Nord.

Quelle: Polizei Dortmund

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