Die Zentrale Bußgeldstelle des Landes Hessen hat 2024 rund 1,47 Millionen Verkehrsanzeigen bearbeitet – 8.000 mehr als im Jahr zuvor. Den Großteil davon machten Geschwindigkeitsüberschreitungen aus.
Die Zahl der Verkehrsverstöße in Hessen verharrt auf hohem Niveau. Rund 1,47 Millionen Anzeigen gingen dem zuständigen Regierungspräsidium Kassel zufolge 2024 bei der Zentralen Bußgeldstelle (ZBS) des Landes ein. Das seien rund 8.000 mehr gewesen als im Jahr zuvor. Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der ZBS Hessen sei2024 ein weiteres Jahr mit hoher Arbeitsauslastung gewesen, sagte Regierungspräsident Mark Weinmeister laut Mitteilung in Kassel.
„Auch im abgelaufenen Jahr haben die Polizeidienststellen und kommunalen Ordnungsbehörden ihre Tätigkeiten im Rahmen der Verkehrsüberwachung intensiv wahrgenommen, sodass sich die Anzeigeneingänge auf dem sehr hohen Niveau des Vorjahres stabilisiert haben“, erläuterte er. 2023 hatte es mit einem Zuwachs von rund 200.000 Verkehrsverstößen einen deutlichen Anstieg gegeben.
Mehr als die Hälfte waren schwerwiegende Verstöße
Mehr als die Hälfte der Verkehrsverstöße entfiel 2024 den Angaben des Regierungspräsidiums zufolge auf den Bereich der schwerwiegenden Ordnungswidrigkeiten. Gegenüber dem Vorjahr ging deren Zahl allerdings leicht um 1.462 auf 790.941 Anzeigen zurück. Zu den schwerwiegenden Verstößen zählen unter anderem erhebliche Geschwindigkeitsüberschreitungen, Rotlichtverstöße und das Fahren unter Alkohol- oder Drogeneinfluss.
Gestiegen ist hingegen die Zahl geringfügiger Verstöße – um 9.557 auf 683.018. Zu ihnen gehören etwa Park- und Halte- sowie Handyverstöße. Nicht enthalten in der Bilanz ist die Stadt Frankfurt, die eine eigene Bußgeldstelle hat.
Mit den Änderungen des Bußgeldkataloges im November 2021 werden viele Verkehrsverstöße nicht mehr als geringfügig, sondern als schwerwiegend eingestuft. Zu den schwerwiegenden Ordnungswidrigkeiten gehören seither jene ab 60 Euro; sie fallen nun in den Bußgeldbereich. Zu den geringfügigen Ordnungswidrigkeiten zählen Sanktionen bis einschließlich 55 Euro. Für deren Bearbeitung sind die örtlichen Ordnungsbehörden der Kommunen zuständig.
Einnahmen leicht gesunken
Von den rund 1,47 Millionen Verkehrsanzeigen gingen rund 75 Prozent auf Geschwindigkeitsüberschreitungen zurück. Als zweitgrößter Posten folgten Halt- und Parkverstöße (rund 14 Prozent).
Im Vergleich zum Vorjahr sind die Einnahmen der öffentlichen Kassen durch Falschparker und Temposünder leicht gesunken – von 105,74 Millionen Euro auf rund 103,27 Millionen (minus 2,3 Prozent). Das Geld fließt in den Landeshaushalt.