Angaben des LKA: 15 Drogentote in Mecklenburg-Vorpommern im Jahr 2024

Die Zahl der Drogentoten ist im vergangenen Jahr fast konstant geblieben. Oftmals starben die Menschen an einem längeren Konsum. Gesundheitsministerin Stefanie Drese fordert ein Umdenken.

Nach Angaben des Landeskriminalamtes sind in Mecklenburg-Vorpommern im vergangenen Jahr 15 Menschen durch Drogen ums Leben gekommen. Dies war ein Mensch weniger als im Jahr 2023. Im Jahr 2019 gab es hingegen den Angaben nach fünf Drogentote im Land. 

Ein Drittel der Menschen starb im Jahr 2024 aufgrund eines Drogenkonsums über einen längeren Zeitraum. Vier Menschen starben an einer Vergiftung von Opiaten und drei aufgrund von Amphetaminen. Teilweise wurden dabei laut dem Landeskriminalamt die todesursächlichen Substanzen mit anderen Stoffen wie Alkohol, Medikamenten oder anderen Drogen festgestellt.

„Die Realität in Deutschland und auch Mecklenburg-Vorpommern ist, dass die Zahl der Konsumenten und Opfer von illegalen Drogen beständig wächst“, sagte die Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD). Die Drogenpolitik der vergangenen Jahrzehnte sei gescheitert – nun müssten Präventionsprojekte gestärkt und neue Wege gegangen werden, um den Drogenmissbrauch wirksam zu bekämpfen.

Drug-Checking-Modellprojekt zur Aufklärung

Nach Angaben des Ministeriums konsumierten bereits 3,6 Prozent der Erwachsenen in Deutschland illegale Drogen. Menschen zu schützen, sie über Gefahren aufzuklären und Verhaltensänderungen herbeizuführen, ist daher aus Dreses Sicht der richtige Weg, dem veränderten Drogenkonsum zu begegnen. Dabei helfe auch das Drug-Checking-Modellprojekt, wobei Menschen über die Inhaltsstoffe ihrer Drogen aufgeklärt und so vor lebensbedrohlichen Dosierungen oder Verunreinigungen gewarnt werden könnten.

„Die seit Jahrzehnten in Deutschland herrschende Verbotspolitik bei Drogen ist gescheitert“, betonte der gesundheitspolitische Sprecher der Landtagsfraktion der Linken, Torsten Koplin. Statt Bestrafung brauche es mehr Prävention und Aufklärung, mehr Beratung und Hilfen zum Ausstieg. Nach seiner Sicht braucht es eine Entkriminalisierung des Konsums, um den illegalen Drogenhandel zu unterbinden und Konsumenten zu schützen. 

Bewusstsein für Gefahren stärken

Für den Grünen-Politiker Harald Terpe kann nur ein lang andauernder Prozess dafür sorgen, dass zukünftig weniger Menschen an Drogen sterben oder überhaupt mit dem Konsum anfangen. Dabei müssten der Schwarzmarkt und Dealer-Strukturen konsequent kriminalisiert werden – Konsumenten allerdings müsse eine Chance auf Hilfe und Resozialisierung geboten werden. 

Nach Ansicht der FDP braucht es umfassende Beratungsangebote etwa in Jugendclubs oder im Rahmen von Drug-Checking-Projekten. Es muss laut der Abgeordneten Barbara Becker-Hornickel darum gehen, die Eigenverantwortlichkeit und das Bewusstsein für die Gefahren synthetischer Drogen zu stärken und gleichzeitig die kriminellen Dealer-Strukturen mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln des Rechtsstaates zu bekämpfen.

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