Fotos oder Videos, die den sexuellen Missbrauch von Kindern zeigen: Die Polizei stellt immer mehr Fälle fest. Vor allem eine Altersgruppe bei den Tatverdächtigen ist besorgniserregend.
Die Polizei in Sachsen-Anhalt hat einen deutlichen Anstieg bei der Verbreitung und dem Besitz von Kinderpornografie verzeichnet. Wie das Innenministerium mitteilte, wurden im vergangenen Jahr 1.048 Fälle registriert. Im Vergleich zum Vorjahr sei dies ein Anstieg um 20,5 Prozent.
Im Jahr 2022 seien in der Polizeilichen Kriminalstatistik 741 Fälle erfasst worden. Eine wesentliche Ursache für den Anstieg sei die Zunahme der tatverdächtigen Kinder und Jugendlichen.
Deutlicher Anstieg bei tatverdächtigen Kindern
„Wir müssen leider feststellen, dass zunehmend junge Menschen völlig unbedacht Missbrauchsdarstellungen verbreiten“, sagte Innenministerin Tamara Zieschang (CDU). „Dabei sind sich Kinder und Jugendliche oftmals nicht im Klaren darüber, dass schon das bloße Ansehen oder Weiterleiten von Nacktbildern die Betroffenen immer wieder aufs Neue zu Opfern macht.“ Vor allem bei den tatverdächtigen Kindern sei der Anstieg erschreckend. So seien im Jahr 2023 noch 96 Kinder tatverdächtig gewesen, im Jahr 2024 seien es 244 gewesen.
Auch bei den Jugendlichen sei die Zahl der Tatverdächtigen gestiegen – von 175 auf 268. In der Polizeilichen Kriminalstatistik werden Fälle im Bereich der „Verbreitung, des Erwerbs und des Besitzes von Darstellungen des sexuellen Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen“ zusammengefasst.