Fußball-Bundesliga: Titelrennen: Bayer kämpft und hofft auf Bayern-Patzer

Bayer Leverkusen hält die Hoffnung auf die Titelverteidigung am Leben. Nach dem Sieg gegen Bochum ist die Werkself wieder in Schlagdistanz zum FC Bayern – auch wenn sie auf dessen Patzer hoffen muss.

Noch bis vor Kurzem schien der DFB-Pokal die einzige realistische Titelchance für Bayer Leverkusen in dieser Saison zu sein. Doch inzwischen ist auch die Meisterschaft wieder Thema in der Kabine. „Wir reden natürlich über die Meisterschaft. Wir wollen alles geben bis zum Ende. Natürlich sind wir von anderen abhängig, aber wir fokussieren uns auf uns“, sagte Bayer-Abwehrspieler Jonathan Tah nach dem 3:1-Sieg gegen den VfL Bochum. 

Mit vorübergehend nun nur noch drei Punkten Rückstand auf den FC Bayern München muss der Doublesieger im Titelkampf aber jetzt auf Patzer des Bundesliga-Spitzenreiters hoffen. „Wir warten auf die Ergebnisse am Wochenende. Aber wir haben unsere Arbeit gemacht und denken jetzt an den Pokal“, sagte Trainer Xabi Alonso nach dem Erfolg gegen kampfstarke Bochumer. 

Starke Hinrunde duplizieren?

Die Münchner können heute (15.30 Uhr/Sky) im Heimspiel gegen den FC St. Pauli zurückschlagen und den Abstand wieder auf sechs Punkte vergrößern. „Wir müssen ruhig bleiben, aber wir haben die Klasse alles zu gewinnen“, sagte Alonso, der bereits am Dienstagabend mit seiner Mannschaft bei Drittligist Arminia Bielefeld um den Einzug ins DFB-Pokalfinale kämpft. 

Vor allem der Blick auf die Vergangenheit macht Leverkusen aber auch in der Liga Mut. In der Hinrunde gewann die Werkself gegen alle nun noch kommenden Gegner und war damit das erfolgreichste Team der Spieltage 10 bis 17. „Wir haben eine starke Hinrunde zum Ende gespielt. Vielleicht können wir das duplizieren. Und hoffentlich lassen die Bayern vielleicht auf dem Weg irgendwo Punkte liegen“, sagte Torwart Lukas Hradecky.

„Allen ist es bewusst, dass es ein bisschen näher ist. Aber wir machen uns selber keinen Druck. Der einzige Druck, den wir haben, ist gut zu spielen“, sagte der Finne. Natürlich werde er sich auch die Konkurrenz am Wochenende angucken, betonte der Keeper. „Wir können nur unser Ding machen. Wir haben eins von acht jetzt geschafft und noch sieben Bundesligaspiele mit hoffentlich maximaler Punktzahl. Das ist der Einfluss, den wir haben können.“

Angriffslustig in den Liga-Endspurt

Abseits des Spielfelds trat Leverkusen in der Meisterschaftsfrage zuletzt verbal deutlich offensiver auf. Während sich die Werkself und allen voran Trainer Alonso mit Kampfansagen in der Vergangenheit eher zurückhielten, zeigte sich der Spanier zuletzt angriffslustiger. „Wir wollen so viel Druck wie möglich machen“, ließ der Baske vor dem Bundesliga-Wochenende verlauten. „Es ist nicht einfach, aber der Wille und der Wunsch sind klar.“ 

Leverkusens Sport-Geschäftsführer Simon Rolfes betonte angesprochen auf diese verbale Offensive: „Das wird auf dem Platz entschieden.“ Doch die Marschrichtung sei natürlich klar. „Es ist jetzt die letzte Phase der Saison. Was sollen wir ein anderes Ziel ausgeben als nach vorne. Das ist doch klar. Vorne gibt es nur einen Platz, der über uns ist“, betonte der 43-Jährige.

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