Eine internationale Bande soll große Mengen Rauschgift nach Deutschland geschmuggelt und hier verkauft haben. Jetzt schlugen Fahnder in fünf Ländern zu.
Bei einem europaweiten Einsatz gegen organisierte Drogenkriminalität haben Fahnder 27 Kilo Kokain, mehrere Schusswaffen und 200.000 Euro Bargeld sichergestellt. 13 Männer wurden festgenommen, wie die Zentralstelle für die Verfolgung Organisierter Straftaten in NRW (ZeOS NRW) und die Polizei in Bonn mitteilten. Zehn von ihnen sitzen nun in Deutschland in Untersuchungshaft, gegen die drei anderen würden Auslieferungsanträge gestellt.
Bei der Razzia am Donnerstag hatten mehrere hundert Einsatzkräfte 33 Wohn- und Gewerbeobjekte in Deutschland, Belgien, Polen, Spanien und den Niederlanden durchsucht. Der Schwerpunkt lag im Raum Köln/Bonn. In Maastricht wurde ein Polizist durch einen Schuss leicht verletzt.
Insgesamt richten die Ermittlungen sich gegen 21 Beschuldigte zwischen 25 und 62 Jahren, wie die Behörden mitteilten. Die Bande soll im Juli und August 2023 etwa 1,3 Tonnen Marihuana und 13 Kilo Kokain aus den Niederlanden und Spanien importiert und dann in Deutschland verkauft haben.
Für den Transport der Drogen sollen die Mitglieder Wagen benutzt haben, die professionell mit Schmuggelverstecken ausgestattet worden seien. Nach derzeitigen Ermittlungen sei davon auszugehen, dass die Gruppierung bereits seit Anfang 2021 in ähnlicher Weise tätig war.
Den Verkaufserlös von mindestens 2,5 Millionen Euro aus den Drogengeschäften sollen die Beschuldigten über ein Geflecht von Scheinfirmen gewaschen und teils in Kryptowährung investiert haben.
Zudem sollen sechs Beschuldigte der Bande im vergangenen Jahr die Einfuhr von 350 Kilogramm Kokain mit einem Straßenverkaufswert von 26 Millionen Euro aus Kolumbien und der Dominikanischen Republik organisiert haben. Das in Containern versteckte Rauschgift sei jedoch bei Zollkontrollen im Hafen von Antwerpen sichergestellt worden.