Zwischen dem Wirtschaftsministerium und dem Tourismusverband hing der Haussegen zuletzt mächtig schief. Das Tischtuch scheint zerschnitten.
Nach wochenlangen Querelen um Bilanz-Unstimmigkeiten will das Schweriner Wirtschaftsministerium den Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommer in seiner jetzigen Form auflösen. In einer neuen Struktur, vermutlich eine Art Landesgesellschaft, soll der bisherige Geschäftsführer nicht mehr tätig sein. Das seien zwei der Bedingungen, die das Ministerium an den Verband gestellt habe, sagten TMV-Präsidentin Birgit Hesse und Schatzmeister Holger Stein nach einer Krisensitzung des Verbandes.
Derzeit hat das Land die Zahlungen von Fördermittel an den Verband auf Eis gelegt. Die Gehälter der 45 Mitarbeiter für März sind aber den Angaben zufolge sicher.
Staatsanwaltschaft prüft Anfangsverdacht
Das Schweriner Wirtschaftsministerium hatte im vergangenen Monat Anzeige gegen den TMV gestellt, weil im Rahmen einer Überprüfung Unstimmigkeiten bei der Abrechnung aufgefallen seien. Laut der Schweriner Staatsanwaltschaft richtet sich die Anzeige gegen Verantwortliche des Tourismusverbandes wegen des Verdachts auf Subventionsbetrug. Die Anzeige werde geprüft, um entscheiden zu können, ob ein strafrechtlich relevanter Anfangsverdacht gegeben sei, der Ermittlungen rechtfertige.
Der TMV ist ein eigenständiger, aber nahezu vollständig vom Land finanzierter Verein, der als Landestourismusorganisation fast ausschließlich Landesaufgaben ausführt und dafür nach eigenen Angaben knapp sechs Millionen Euro Förderung pro Jahr erhält. Darin enthalten sind auch alle Personalkosten.