Extremismus: Landtag erörtert Strategien gegen junge rechtsextreme Szene

Rechtsextreme Kriminelle sind heute seltener an Glatzköpfen und Springerstiefeln zu erkennen. Sie sind jünger, moderner, digitaler orientiert – und schlagen viel häufiger zu.

Der besorgniserregende Anstieg rechtsextremistisch motivierter Kriminalität in Nordrhein-Westfalen ist am Donnerstag (10.00 Uhr) Thema im Düsseldorfer Landtag. Sowohl die SPD-Opposition als auch die Regierungsfraktionen von CDU und Grünen haben dazu eine Aktuelle Stunde beantragt. 

Sie wollen erörtern, wie ein jugendorientierter, strategisch modernisierter und digital verbreiteter Rechtsextremismus wirksam bekämpft werden kann.

Anlass ist das erste „Lagebild Rechtsextremismus“, das NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) in der vergangenen Woche vorgestellt hatte. Demnach stieg die Zahl rechtsradikal motivierter Straftaten 2024 um fast 60 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 5.640 Taten stark an. Fast 80 Prozent waren Propaganda-Delikte. Die Zahl der rechtsextrem motivierten Gewalttaten stieg um 33 Prozent auf 154 Fälle. 

Reul hatte den Rechtsextremismus als „größte Bedrohung für unsere Demokratie“ bezeichnet und berichtet, dass die Szene jünger und moderner geworden sei: „Heute weniger Glatze und Springerstiefel, dafür mehr Kurzvideos, Gaming und Active Clubs“. Dort würden junge Leute mit Spaß und Aktivitäten in eine rechtsextreme Erlebniswelt gezogen.

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