Die USA haben ihre Auslandshilfen eingefroren – mit massiven Auswirkungen auf internationale Hilfsprojekte. Die Kinderhilfsorganisation Plan fordert: Deutschland muss mehr Verantwortung übernehmen.
Kürzungen in der humanitären Hilfe und der Entwicklungszusammenarbeit gefährden nach Angaben der Kinderrechtsorganisation Plan International das Leben und die Entwicklungsmöglichkeiten von Mädchen weltweit. „In einer Zeit, in der die Zahl der Krisen, Konflikte und Kriege steigt, wird weltweit Geld für Schutz, Nahrung und Bildung gestrichen. Das hat verheerende Folgen für Kinder, insbesondere für Mädchen, die besonders unter den Folgen zu leiden haben“, sagte Plan-Chefin Petra Berner. „Was wir brauchen, ist mehr und nicht weniger Hilfe.“
Jedes fünfte Kind von Flucht, Hunger und Krankheiten betroffen
Weltweit leben nach Plan-Angaben mehr als 400 Millionen Kinder in Ländern, in denen Kriege oder gewaltsame Konflikte herrschen – etwa jedes fünfte Kind auf dieser Erde sei somit von Flucht, Hunger und Krankheiten betroffen. Mädchen sind dabei einem erhöhten Risiko von sexueller Gewalt, früher Heirat und Schwangerschaft ausgesetzt – mit lebenslangen Folgen.
Wie fragil das internationale Hilfesystem ist, zeige sich an folgenden Zahlen: „Rund 300 Millionen Menschen weltweit sind derzeit auf humanitäre Hilfe angewiesen. Weil aber Regierungen massiv Gelder kürzen, haben die Vereinten Nationen die Zahl der Menschen, die sie tatsächlich zu erreichen versuchen, bereits auf 180 Millionen reduziert. Doch selbst für diese Menschen fehlen fast 80 Prozent der benötigten Mittel“, sagte Berner.
Deutschland solle mehr Verantwortung übernehmen
Mit Blick auf die anstehende Regierungsbildung betonte Berner eine besondere Verantwortung der beteiligten Parteien. „Wir wissen, dass die Herausforderungen schwieriger werden. Deutschlands Rolle in Europa und der Welt bleibt wichtig. Wir werden international mehr Verantwortung übernehmen müssen – auch bei humanitärer Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit.“