Verkehr: Warum Überholmanöver oft gefährlich sind

Autofahrer verschätzen sich auf Landstraßen immer wieder, wenn sie andere überholen – die Folge können fatal sein. Was man tun kann, wenn einem ein Auto auf der falschen Seite entgegenkommt.

Immer wieder führen gefährliche Überholmanöver zu schweren Unfällen – vor allem auf Landstraßen. Nach Angaben des rheinland-pfälzischen Innenministeriums ereigneten sich 2015 Unfälle im Jahr 2024 durch Überholen im Bundesland. Dabei wurden 85 Menschen schwer verletzt, 9 starben. 

Erst vergangene Woche kam ein Ehepaar in Weiler bei Bingen (Kreis Mainz-Bingen) bei einem Frontalcrash nach einem Überholversuch ums Leben. Was macht solche Manöver so gefährlich – und wie können Autofahrer diese Gefahr verringern?

Bloß nicht überschätzen

„Überholmanöver sind typische Unfallursachen auf Landstraßen„, sagt Kirstin Zeidler, Leiterin der Unfallforschung der Versicherer (UDV). „Wegen der erhöhten Geschwindigkeit sind diese Unfälle häufig besonders schwer.“ Auslöser für die meisten Unfälle bei Überholmanövern sei eine Kombination aus zwei Sachverhalten: Eine eingeschränkte Sicht – und Fahrer, die ihr eigenes Können überschätzen. Auf Landstraßen könne ein Überholvorgang häufig aufgrund von schmaler oder kurviger Straßenführung schlecht eingeschätzt werden. „Für jeden Überholvorgang gilt: Überschätzen Sie sich nicht selbst“, so Zeidler.

Was tun, wenn jemand gefährlich überholt?

Wenn einem auf der eigenen Spur ein überholendes Fahrzeug entgegenkommt, lautet die Devise: sofort stark bremsen. „Zum einen erweitern Sie dadurch die Strecke, in die der Fahrer eventuell rechtzeitig einscheren kann“, erläutert Zeidler. „Zum anderen wird mit niedrigerer Aufprallgeschwindigkeit ein möglicher Unfall etwas schwächer“.

Ausweichen zur Seite sei nur in manchen Situationen zu empfehlen. „Auf keinen Fall, wenn es dort feste Hindernisse oder Bäume gibt“, betont die Expertin. Sei der Seitenraum frei, könne es sich anbieten, dahin auszuweichen – aber nur, wenn man vorher die Geschwindigkeit reduziert hat.

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