Die Löhne sind 2024 spürbar gestiegen: Die Reallöhne in Sachsen-Anhalt legten um drei Prozent zu – der stärkste Zuwachs seit zehn Jahren, wie das Statistische Landesamt mitteilte.
Die Menschen in Sachsen-Anhalt haben im vergangenen Jahr mehr Geld in der Tasche gehabt: Die Reallöhne – also das Einkommen abzüglich der Inflation – sind 2024 im Schnitt um drei Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Das teilte das Statistische Landesamt in Halle (Saale) mit. Eine vergleichbare Reallohnsteigerung gab es zuletzt im Jahr 2014.
Reallöhne steigen, wenn die Gehälter stärker wachsen als die Preise. 2024 legten die durchschnittlichen Bruttolöhne inklusive Sonderzahlungen um gut fünf Prozent zu. Gleichzeitig stiegen die Verbraucherpreise nur um rund zweieinhalb Prozent. Zum Vergleich: 2023 lag die Teuerungsrate noch bei sechs Prozent, 2022 sogar bei über sieben Prozent. In den vergangenen Jahren hatten die Preissteigerungen die Lohnerhöhungen oft vollständig aufgezehrt – 2022 sanken die Reallöhne sogar um mehr als zwei Prozent.
Inflationsprämie stärkt Geringverdiener
Neben Tarifsteigerungen spielte auch die steuerfreie Inflationsausgleichsprämie eine Rolle. Besonders Beschäftigte mit niedrigen Einkommen konnten davon profitieren: Bei den 20 Prozent der Vollzeitbeschäftigten mit dem geringsten Verdienst stieg das Bruttoeinkommen im Schnitt um fast neun Prozent. Beim obersten Fünftel mit den höchsten Einkommen betrug der Anstieg knapp vier Prozent.
Den Statistikern zufolge gab es 2024 kaum Unterschiede zwischen Männern und Frauen: Die Bruttomonatsverdienste stiegen jeweils um etwa fünfeinhalb Prozent.