Brückeneinsturz: Vertiefung in Elbe – Arbeiten an Carolabrücke verzögern sich

Ein drei bis vier Meter tiefes Loch in der Elbe verzögert die Abrissvorbereitungen an der Carolabrücke. Es sind zusätzliche Maßnahmen nötig.

Wegen einer Vertiefung in der Elbe verzögern sich die Vorbereitungen für den Abriss der Carolabrücke. Der sogenannte Kolk – vergleichbar mit einem Schlagloch im Fluss – wurde in der vergangenen Woche entdeckt und ist drei bis vier Meter tief, wie Simone Prüfer, Leiterin des Straßen- und Tiefbauamtes, erläuterte. Genau an dieser Stelle sollten Stützen der Hilfspontons stehen, die den beiden nicht eingestürzten Brückenzügen mehr Stabilität für die weiteren Arbeiten geben sollen.

Kolk muss verfüllt werden

Statt wie geplant in dieser Woche mit dem Aufbau der Stützkonstruktion zu beginnen, muss nun zunächst der Kolk verfüllt werden. An der für die Arbeiten errichteten Baustraße vom Neustädter Ufer in die Elbe wird außerdem ein Bereich im Wasser freigelegt, um die Fließgeschwindigkeit zu reduzieren und so die Entstehung neuer Vertiefungen in der Elbe zu vermeiden. Damit die Baufahrzeuge weiterhin passieren können, wird über das entstandene Loch eine Stahlkonstruktion gelegt.

Der Aufbau der vier Schwerlaststützentürme folgt in der kommenden Woche. Die dafür benötigten Pontonteile wurden bereits aus Tschechien angeliefert und liegen am Altstädter Ufer bereit. Von dort aus werden sie in der kommenden Woche mit den Stütztürmen in die Elbe gelassen und unter das Gelenk der beiden noch stehenden Brückenzüge auf der Neustädter Seite gefahren, wie Prüfer erläuterte.

„Immer noch auf gutem Weg“

Trotz der Verzögerung liege man insgesamt noch im Zeitplan, sagte Prüfer. „Die Zeit wird genutzt, um alle Genehmigungen einzuholen.“ Das Ziel, Ende Mai die Mittelteile der Brücke ausheben zu können, sieht Prüfer nicht gefährdet. „Da sind wir immer noch auf einem guten Weg, das alles zeitgemäß zu machen.“

Geplant ist, die über dem Fluss liegenden Mittelteile auszuschwimmen und am Ufer zu zerlegen. Dann soll der Abriss der restlichen Brückenteile jenseits der Fahrrinne folgen.

Brücke seit Teileinsturz im September gesperrt

Der westliche Verkehrsstrang der Carolabrücke brach in der Nacht zum 11. September 2024 überraschend auf etwa 100 Metern Länge ein. Seitdem sind die beiden noch stehenden Züge des Bauwerks aus DDR-Zeiten gesperrt. Wegen weiterer Spannstahlbrüche in der Konstruktion seit Jahresbeginn besteht inzwischen auch für die beiden noch intakten Verkehrsstränge akute Einsturzgefahr.

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