Jung, grün, angriffslustig: Niedersachsens Grüne haben neue Parteispitze

Neuer Kurs für die niedersächsischen Grünen: Nach einer ernüchternden Bundestagswahl setzt die Partei auf Verjüngung. Die neue Parteispitze teilt gleich zu Beginn ordentlich aus.

Niedersachsens Grüne haben eine neue Parteispitze: Die 28 Jahre alte Greta Garlichs aus Hannover wurde als Vorsitzende wiedergewählt. Sie führt die Partei seit zwei Jahren und kam auf knapp 78 Prozent der Stimmen. Ihr neuer Co-Vorsitzender ist der 25 Jahre alte Maximilian Strautmann aus Osnabrück. Auch er war als Beisitzer schon Teil des Vorstands und bekam knapp 55 Prozent der Stimmen. Insgesamt fünf Bewerbungen lagen für den Parteivorsitz vor.

Garlichs nutzte ihre Bewerbungsrede in Celle, um gegen den CDU-Chef auszuteilen: „Wir sind das Gegenmodell zu einem Friedrich Merz, dessen Wort keine drei Stunden hält, der sich einfach an die Macht gelogen hat.“ Strautmann sagte, im Bund regiere die Kurzsichtigkeit wieder – gerade jetzt brauche es deshalb die Grünen. „An uns Grünen kommt niemand vorbei, egal ob in Regierung oder Opposition.“

Bei der Bundestagswahl im Februar blieben die Grünen deutlich hinter ihren Erwartungen: Die Partei sackte bundesweit ab auf 11,6 Prozent, in Niedersachsen waren es 11,5 Prozent. Der neue Vorstand soll die Grünen in die Kommunalwahl 2026 und in die Landtagswahl 2027 führen. 

Mitglieder-Boom bei den Grünen

Garlichs will den Landesverband angesichts des starken Mitgliederzuwachses professionalisieren. Bei ihrem Amtsantritt zählte die Partei nach eigenen Angaben rund 12.500 Mitglieder, mittlerweile sind es mehr als 17.000.

Kurios: Der Chef der niedersächsischen SPD, Ministerpräsident Stephan Weil, ist mit 66 Jahren älter als Garlichs und Strautmann zusammen.

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