Stiftung Warentest: Fahrradkindersitze im Check: Hier thront der Nachwuchs sicher und bequem

Stiftung Warentest hat 14 aktuelle Fahrradkindersitze inspiziert. Nur drei davon bereiteten den Testpiloten Kopfzerbrechen. Das finale Fazit: Gut kann auch günstig sein.

In der Regel lernen Kinder im Alter zwischen drei und vier Jahren Fahrradfahren. Mutige Piloten schon etwas früher, die vorsichtigen vielleicht ein paar Monate später. Bevor sich die Kleinen auf den eigenen Drahtesel schwingen, fungieren sie meist als Co-Piloten und Alleinunterhalter von Mama oder Papa. Sie nehmen in einem Fahrradkindersitz Platz. Dabei steht – oder besser sitzt – Sicherheit für alle Beteiligten an erster Stelle. Und genau darauf legten die Experten der Stiftung Warentest in ihrer aktuellen Untersuchung besonderes Augenmerk. 14 Fahrradkindersitze nahmen sie unter die Lupe – darunter fünf für die Montage auf dem Gepäckträger, sechs Hecksitze zum Montieren am Rahmen sowie drei Frontsitze, die zumeist ans Steuerrohr oder den Lenkerschaft geklemmt werden.

Das sind die Testsieger

Bei den Modellen, die auf dem Gepäckträger fixiert werden, setzte sich ein Modell des schwedischen Herstellers Thule durch. Der Yepp 2 Maxi punktete vor allem beim Fahren auf verschiedenen Untergründen und überzeugte die Tester in Bezug auf Sitzkomfort. Mit „sehr gut“ beurteilte Stiftung Warentest die Haltbarkeit. Alles in allem bewerteten die Experten das mit etwa 130 Euro nicht ganz günstige Modell mit dem Prädikat „gut“. Im Fotofinish unterlegen war in dieser Kategorie der Bilby Max FF von Polisport, der deutlich leichter und schon für die Hälfte zu haben ist.

Wie die Hecksitze für den Gepäckträger sind auch die Modelle, die man am Rahmen unter dem Sattel festklemmt, für Kinder mit einem Gewicht von maximal 22 Kilogramm ausgelegt. Immerhin vier der sechs Sitze dieser Bauart holten im Test das Prädikat „gut“. Und auch hier lieferten sich die Produkte von Thule und Polisport ein Kopf-an-Kopf-Rennen, das letztlich remis endete. Sowohl der Bilby Maxi FF als auch der Yepp 2 Maxi überzeugten in fast allen Kategorien. Kleine Schwächen in der Handhabung bügelte das günstige Modell beim wichtigen Punkt Sicherheit aus. Beim Thule-Sitz bemängelten die Tester, dass er im Dunkeln eher schlecht zu sehen ist und bestraften das mit der Note „ausreichend“. Das kostete den Yepp 2 Maxi den Sieg in dieser Kategorie.

Bleiben die Sitze, bei denen die Kleinen während der Fahrt mehr als nur Rucksack oder Rücken von Mama oder Papa zu sehen bekommen. Bei den sogenannten Frontsitzen ist wichtig, dass die Beifahrer maximal 15 Kilogramm wiegen dürfen. Von den drei getesteten Modellen dieser Kategorie fuhr das mit Abstand günstigste den Sieg ein. Der Bobike Go Mini bringt zwar etwas mehr Gewicht auf die Waage als die Mitbewerber, setzt sich beim Thema Sicherheit aber gegen alle 13 anderen Testmodelle durch und wird von der Stiftung Warentest in diesem Bereich als einziger mit der Note „sehr gut“ beurteilt. Für knapp 60 Euro sitzen die Kleinen hinter dem Lenker allerdings nicht ganz so bequem wie hinter dem Rücken.

Fahrradkindersitze: Darauf sollten Sie vor dem Kauf achten

Von den 14 getesteten Modellen halten die Warentester immerhin acht für eine würdige Mitfahrgelegenheit. Besonders erfreulich: In jeder der drei Kategorien findet sich mindestens ein Sitz für schmalere Geldbeutel. Doch welche Sitzvariante passt überhaupt an welches Fahrrad? Auch damit hat sich Stiftung Warentest beschäftigt. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte – so die Tester – sein Rad bei einem Fachhändler vorstellen. Ansonsten gilt: Die Hecksitze für den Gepäckträger sind am vielseitigsten. Einzige Voraussetzung: ein Gepäckträger, der für ein Gewicht von 27 Kilogramm ausgelegt ist. Und den kann man bei vielen Bikes ohne größeren Aufwand nachrüsten. Kniffliger wird es bei der Heckvariante, die mittels Montageblock ans Rad geklemmt wird. Augenmaß reicht hier häufig nicht aus, um festzustellen, ob Form und Durchmesser des Sitzrohrs mit dem Adapter kompatibel sind. Vor allem E-Bikes erweisen sich bei dieser Variante als schwierig.

Hollandräder erfreuen sich aktuell wieder großer Beliebtheit. Und die Klassiker sind prädestiniert für Frontsitze. Ganz im Gegensatz zu sportlichen Bikes (mit Carbonanteil) und solche mit Akku. Dennoch sollte auch hier der Zollstock bemüht werden, um sicherzugehen, dass der Sitz entsprechen der der Montageanleitung befestigt werden kann.

Den vollständigen Test finden Sie gegen Gebühr bei test.de.

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