Roboter sollen für Menschen tödliche Sandsäcke aus Akw Fukushima holen

Im havarierten Atomkraftwerk Fukushima in Japan sollen Roboter eingesetzt werden, um für Menschen potenziell tödliche Sandsäcke zu bergen. Die Säcke seien bei der Katastrophe 2011 zum Auffangen von radioaktivem Wasser genutzt worden, sagte am Freitag ein Sprecher des Kraftwerksbetreibers Tepco. Die Strahlenbelastung auf der Oberfläche der Sandsäcke sei Messungen zufolge so hoch, dass „Menschen sterben können, wenn sie sich ihnen nähern“.

Die Sandsäcke liegen den Angaben zufolge in den unterirdischen Stockwerken von zwei Gebäuden und wurden seit der Havarie nicht mehr angetastet. Nun seien eigens zwei Roboter entwickelt worden, mit deren Hilfe ab kommender Woche die Sandsäcke „vorsichtig“ herausgeholt werden sollten. Die Säcke sollen dann in Behältern für radioaktives Material verstaut und in einem Zwischenlager außerhalb der Gebäude aufbewahrt werden. 

Laut Tepco sollen die Arbeiten bis 2027 abgeschlossen sein. Örtlichen Medienberichten zufolge müssen insgesamt 2850 Sandsäcke aus den Gebäuden herausgeholt werden. Tepco bestätigte die Zahl nicht, erklärte jedoch, dass die betroffenen Säcke insgesamt 41,5 Tonnen wiegen.

Die japanische Ostküste war im März 2011 von einem schweren Erdbeben und einem Tsunami getroffen worden. Infolge der Naturkatastrophe kamen 18.000 Menschen ums Leben. Sie hatte zudem den Ausfall des Kühlsystems im Akw Fukushima Daiichi zur Folge, in drei der sechs Reaktoren kam es zur Kernschmelze. Es war das schlimmste Atomunglück seit der Tschernobyl-Katastrophe von 1986.

In der Anlage befinden sich noch 880 Tonnen radioaktiver Schutt. Dessen Beseitigung gilt wegen der hohen Strahlenbelastung als die größte Herausforderung bei der endgültigen Stilllegung des Kraftwerks. 

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