Naomi Watts erinnert sich an ihr letztes Treffen mit David Lynch vor dessen Tod. Der Regisseur wollte trotz Krankheit wieder arbeiten.
Mehr als 23 Jahre nachdem David Lynch (1946-2025) ihre Karriere mit dem Film „Mulholland Drive“ maßgeblich geprägt hatte, sah Naomi Watts (56) ihn zum letzten Mal. Nach dem Tod des Regisseurs im Januar dieses Jahres erinnert sich die Schauspielerin nun an diese letzte Begegnung im November 2024.
„Wir hatten ein wunderschönes Mittagessen in seinem Haus“, erzählt Watts in einem Interview mit der „Los Angeles Times“. „Ich wusste, dass er krank war, aber er war in großartiger Stimmung. Er wollte zurück zur Arbeit gehen.“ Laura Dern (58), eine weitere von Lynchs langjährigen Wegbegleiterinnen, und sie hätten ihn zu diesem Schritt motiviert. „Laura und ich sagten: ‚Du kannst das schaffen! Du könntest vom Wohnwagen aus arbeiten.‘ Er war keineswegs fertig. Ich konnte sehen, dass sein kreativer Geist in ihm lebendig war“, so Watts weiter.
Der letzte Wunsch des Meisters
David Lynchs Tod im Alter von 78 Jahren kam für Watts daher besonders überraschend. „Ich dachte, ich würde ihn ein paar Wochen später wiedersehen, weil ich in L.A. war“, erinnert sie sich weiter. „Es gibt vieles, was ich teilen könnte, aber ich möchte es privat halten, aus Respekt vor seiner Familie. Aber es war ein wirklich kraftvolles Treffen, das mich mit so viel Liebe und Hoffnung erfüllte.“ Lynchs Todesursache war Herzversagen, vor seinem Tod litt er an einer chronischen Lungenerkrankung.
Naomi Watts verdankt ihren Durchbruch in Hollywood dem Regisseur, wie sie auch in der US-Talkshow „Live With Kelly and Mark“ wieder betonte. Die damals bereits 33-jährige Schauspielerin hatte zuvor jahrelang um Anerkennung in der Branche gekämpft, bis Lynch ihr 2001 die Hauptrolle in seinem Kultfilm „Mulholland Drive“ anbot. Nach diesem Erfolg wirkte sie auch in seinem Kurzfilm „Rabbits“ (2002) mit und war später in „Inland Empire“ (2006) sowie in der Neuauflage von „Twin Peaks“ (2017) zu sehen, Lynchs letztem Projekt.
Nach seinem Tod bezeichnete Watts ihn als „einen echten Mentor und Freund“ und erklärte: „Er war sehr wichtig für mich, selbst um in Amerika zu sein. Ich wäre nicht geblieben, wenn ich David Lynch nicht getroffen hätte.“