Vor allem einsame Menschen suchen im Internet nach Liebe und Beziehung. Das nutzen Trickbetrüger aus. Zehn Tipps des Weißen Rings, wie man sich schützen kann.
Beim sogenannten Love oder Romance Scamming – einer Art Heiratsschwindel 2.0 – gaukeln Betrüger ihren Opfern über Fake-Profile auf Online-Partnerbörsen Liebe vor, um ihnen Geld aus der Tasche zu ziehen. Darauf macht die Opferschutzorganisation Weißer Ring aufmerksam.
Zahlen gibt es für Rheinland-Pfalz nicht, aber die Dunkelziffer sei sicherlich hoch, weil sich Opfer häufig schämten, sagt die Landesvorsitzende des Weißen Rings, Sabine Bätzing-Lichtenthäler. „Betroffen sind vor allem einsame Menschen. Und das Thema Einsamkeit hat nach Corona eine ganz neue Bedeutung erhalten.“ Wie kann man sich vor der Betrugsmasche schützen?
Wie läuft der Betrug ab?
Die Betrüger bahnen Liebesverhältnisse im Internet an, überschütten ihren Chat-Partner mit Komplimenten und Liebeserklärungen und sagen dann kurz vor dem ersten ersehnten Treffen überraschend ab. Als Grund geben sie eine Notsituation an: etwa Diebstahl, einen Unfall, eine Krankheit.
Das Opfer hat sich so auf das Treffen gefreut und will dem vermeintlich in Not geratenen Gegenüber helfen und überweist Geld. Einige Betrüger setzen ihre Opfer auch stark unter Druck, machen Hektik und drohen sogar damit, sich umzubringen, wenn sie kein Geld bekommen.
Zehn Tipps
Suchen Sie nur auf einer Dating-Plattform mit verifizierten Nutzern einen Partner. Die Gefahr von Fake-Profilen ist kleiner.Geben Sie keine Klarnamen, Adressen und Kontodaten an. Posten Sie keine Fotos und VideosNehmen Sie Kontaktanfragen in sozialen Netzwerken nur von Menschen an, die Sie kennen.Überprüfen Sie ihren Flirtpartner über Suchmaschinen: Suchen Sie nach Bildern, dem Namen, Telefonnummern oder der Adresse. Geben Sie den Zusatz „Scammer“ dazu. Oftmals bestätige sich so schon ein Verdacht.Nutzen Sie die rückläufige Google-Bildersuche. So kann erkannt werden, ob der Partner Fotos aus Datenbanken oder gestohlene Profilbilder verwendet hat. Bestehen Sie auf einen Video-Chat. So kann man sich zumindest überzeugen, dass es die Person überhaupt gibt. Eine Garantie für Seriosität ist das aber nicht.Nutzen Sie eine extra E-Mail-Adresse für die Kommunikation. Überweisen Sie niemals GeldLösen Sie auch keine Schecks ein, leiten Sie keine Briefe und Päckchen weiter, bewahren Sie die auch nicht auf. Möglicherweise sollen sie als krimineller Handlanger benutzt werden.Geben Sie keine Kontodaten weiter.
Was mache ich, wenn ich doch Opfer geworden bin?
Schnell alle Chatverläufe sichern und umgehend Anzeige bei der Polizei erstatten. Wenn gerade erst bezahlt wurde, sollte man schnell die Bank informieren, vielleicht hat sie den Auftrag noch nicht ausgeführt. Heben Sie die Überweisungsbelege auf.
Brechen Sie sofort jeglichen Kontakt ab. Antworten Sie nicht auf Mails oder Anrufe.
Warnen Sie ihre Freunde in den sozialen Netzwerken und die Kontakte in ihrem Mail-Adressbuch.
Schämen Sie sich nicht, betont der Weiße Ring. Dessen Berater können Beistand leisten.