Tödliche Raserei? Zwei Autos fahren mutmaßlich viel zu schnell Richtung Autobahn – dann kommt es zum Crash mit einem unbeteiligten Wagen. Einer der Fahrer ist weiter auf der Flucht.
Nach einem mutmaßlichen Autorennen in Ludwigsburg bei Stuttgart mit zwei toten Frauen ist der Fahrer des zweiten beteiligten Fahrzeugs weiter flüchtig. „Er wurde noch nicht festgenommen“, sagte ein Polizeisprecher am Morgen. Weitere Angaben machte er nicht. Viele Fragen seien noch offen. Ein beteiligter Fahrer war schon am Abend festgenommen worden.
Bei dem mutmaßlichen Autorennen nördlich von Stuttgart waren zwei unbeteiligte junge Frauen ums Leben gekommen. Die beiden Fahrzeuge der Verdächtigen fuhren womöglich viel zu schnell auf einer Straße in Richtung der Autobahnanschlussstelle Ludwigsburg-Süd, wie die Polizei mitteilte. Als die Frauen mit ihrem Wagen von dem Gelände einer Tankstelle fuhren, kam es demnach zum Zusammenprall mit einem der beiden Autos.
Frauen sterben noch an der Unfallstelle
Durch die Kollision sei ihr Fahrzeug von der Fahrbahn geschleudert und zwischen zwei Bäumen eingeklemmt worden. Auf Bildern von der Unfallstelle ist ein auf der Seite liegendes Auto zu sehen. Der Wagen ist stark verformt, das Dach abgetrennt. Die Insassinnen starben laut Polizei an der Unfallstelle. Zum genauen Alter der Opfer gab es zunächst keine Angaben.
Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft sei der Fahrer des Fahrzeugs, das mit dem Auto der Frauen kollidierte, vorläufig festgenommen worden, teilte die Polizei weiter mit. Sein Führerschein sei beschlagnahmt worden. Zudem sei ein Gutachten zur Klärung der Unfallursache angeordnet worden.
An der Unfallstelle legten Menschen am Morgen Blumen und Karten ab, auch eine Kerze war zu sehen.
Empfindliche Strafen bei Teilnahme an Autorennen
Wenn Menschen mit ihren Fahrzeugen im Straßenverkehr ein Rennen fahren, kommen immer wieder Unbeteiligte zu Schaden. Besonders bekannt ist ein Fall aus dem Jahr 2016, wo sich auf dem Ku’Damm in Berlin zwei Männer ein Rennen geliefert hatten, bei dem ein unbeteiligter Senior starb. Ein Fahrer wurde danach wegen Mordes und der zweite Raser wegen versuchten Mordes verurteilt.
Aber auch alleine für die Teilnahme an Rennen drohen empfindliche Strafen. Seit Oktober 2017 gelten illegale Autorennen als Straftat. Seitdem kann schon die Teilnahme mit bis zu zwei Jahren Haft geahndet werden. Werden auch Menschen gefährdet, reicht der Strafrahmen sogar bis zu fünf Jahren Haft. Kommt ein Mensch dabei ums Leben oder wird schwer verletzt, sieht das Gesetz eine Strafe von bis zu zehn Jahren Haft vor. Strafbar ist auch ein „Rennen gegen sich selbst“.