Bier: Etwas weniger Brauereien – aber noch doppelt viele wie 1995

In Rheinland-Pfalz und im Saarland wird viel Wein getrunken, aber auch Bier. Die Zahl der Braustätten ist zuletzt etwas gesunken – im langfristigen Trend gibt es aber deutlich mehr Auswahl.

Die Zahl der Brauereien in Rheinland-Pfalz und im Saarland ist zuletzt etwas gesunken. Sie liegt aber immer noch doppelt so hoch wie vor 30 Jahren. Im Jahr 2024 wurde demnach in 75 Betrieben in den beiden Bundesländern Bier gebraut, wie der Deutsche Brauer-Bund (DBB) unter Berufung auf vorläufige Zahlen des Statistischen Bundesamts mitteilte. Das waren zwar sieben sogenannte Braustätten weniger als noch in den Jahren 2023 und 2022. Im Jahr 1995 hatte diese Zahl aber noch bei 37 gelegen. 

Neu hinzugekommen waren in den vergangenen drei Jahrzehnten vor allem kleinere Brauereien, was auf den Boom von Craftbier und die davon erzeugte Gründerwelle zurückgehen dürfte. In ganz Deutschland sank die Zahl der Brauereien in den vergangenen fünf Jahren um 93 auf 1.459. Im Jahr 1995 waren bundesweit 1.282 Brauereien gezählt worden. 

Bierkonsum sinkt

Insgesamt wird in Deutschland nicht mehr so viel Bier getrunken. Nach Zahlen des Statistischen Bundesamts von Anfang Februar war der Absatz in Deutschland im Jahr 2024 um zwei Prozent auf 6,8 Milliarden Liter zurückgegangen – so wenig wie noch nie seit 1993, als die Biersteuer neu gefasst wurde. Der gesamte Bierabsatz, inklusive der Exporte ins Ausland mit einem Anteil von knapp 20 Prozent, sank im Vergleich zum Jahr 2014 um 13,7 Prozent oder 1,3 Milliarden Liter. 

In den Absatzzahlen nicht enthalten sind alkoholfreie Sorten, die nicht versteuert werden und seit Jahren einen kontinuierlichen Aufwärtstrend verzeichnen. Der Deutsche Brauer-Bund erwartet, dass bald jedes zehnte in Deutschland gebraute Bier alkoholfrei sein wird. 

Der Rückgang in den vergangenen fünf Jahren trifft auch viele Traditionshäuser: „Bei den Betriebsaufgaben sehen wir etwa gleich viele Gründer wie alte Familienbetriebe“, sagt DBB-Präsident Christian Weber. Zudem seien Gründungen, die die Lücken füllen könnten, inzwischen sehr viel seltener geworden. „Existenzgründern fehlt – wie der ganzen Wirtschaft – die Planungssicherheit.“ 

Brauereien wurden geschlossen

In Rheinland-Pfalz und im Saarland sind unter anderem die großen Brauereien Bitburger (Bitburg) und Karlsberg (Homburg) angesiedelt. 2022 hatte unter anderem die Brauerei Bischoff aus dem pfälzischen Winnweiler den Betrieb eingestellt. 2024 schloss die Koblenzer Brauerei.

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