Vorstoß von Baden-Württemberg: Ministerin bejaht bundesweite Regeln für Handys in Schulen

Sollte es einheitliche Regeln in Deutschland für die Nutzung von Handys an Schulen geben? Niedersachsens Kultusministerin zeigt sich in der Frage offen.

Niedersachsens Kultusministerin Julia Willie Hamburg befürwortet länderübergreifende Absprachen zur Nutzung von Handys in Schulen. Sie sei grundsätzlich offen für eine bundesweite gemeinsame Regelung in der Bildungsministerkonferenz, sagte die Grünen-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur dpa: „Ich halte ein solches Vorgehen für zielführend, weil Einheitlichkeit auch Klarheit bedeutet.“ 

Baden-Württemberg will die private Handynutzung an Schulen einschränken und plant eine schulgesetzliche Regelung mit klaren Leitlinien für den Umgang mit Smartphones an Schulen.

Schulen wünschen sich Handlungssicherheit

Aktuell sei noch unklar, wie Baden-Württemberg die Handynutzung regeln wolle, sagte Hamburg. Das Thema werde in der Bildungsministerkonferenz schon seit längerem diskutiert. Einige Schulen wünschten sich mehr Klarheit und Handlungssicherheit. Allerdings seien die Vorgehensweisen der Schulen sehr unterschiedlich. An vielen Schulen in Niedersachsen würden Regeln zur Handynutzung gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern erarbeitet, sagte die Ministerin: „Das fördert die Akzeptanz für die Maßnahmen.“

Bereits jetzt sei es den Schulen in Niedersachsen möglich, zum Beispiel über die Schulordnung die Handynutzung zu verbieten oder einzuschränken, sagte Hamburg. Insbesondere an Grundschulen gebe es diesbezüglich schon klare Regelungen: „Ich habe bereits mehrfach betont, dass Grundschulkinder im Prinzip noch kein Handy benötigen, vielfach sind sie gerade bei den Smartphones alleine von den Angeboten überfordert.“

Altersgrenze für Social-Media-Nutzung?

Die Ministerin bekräftigte ihre Ansicht, dass es eine Altersgrenze von mindestens 14 Jahren für die Nutzung von Social Media geben sollte. Die Mechanismen hinter Plattformen wie Tiktok, Instagram und Snapchat förderten exzessiven Konsum bis hin zur Sucht und verstärkten Depressionen sowie andere psychische Erkrankungen. Kinder und Jugendliche seien darauf auch Hassrede, Fake News, Cybermobbing und jugendgefährdenden Inhalten ausgesetzt. „Die Plattform-Betreiber nehmen das Thema nicht ernst. Hier muss die nächste Bundesregierung entschieden handeln“, forderte Hamburg.

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