Ärztedichte: Weniger Ärztinnen und Ärzte in Sachsen-Anhalt als anderswo

In Sachsen-Anhalt gibt es 204 Ärzte pro 100.000 Einwohner – bundesweit liegt das Land damit auf einem der letzten Plätze. Besonders die hausärztliche Versorgung könnte problematisch werden.

Sachsen-Anhalt bleibt eines der Bundesländer mit der geringsten Ärztedichte. Auf 100.000 Einwohner kommen knapp 204 niedergelassene Ärzte, wie aus einer Auswertung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) hervorgeht, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Auch innerhalb des Landes gibt es Unterschiede: Die Ärztedichte ist in Halle (Saale) mit 213,5 Medizinern pro 100.000 Einwohner am höchsten, in Magdeburg gibt es gut 198 Mediziner auf 100.000 Einwohner.

Damit liegt das Land bundesweit auf dem vorletzten Platz – nur in Brandenburg gibt es noch weniger Mediziner. Zum Vergleich: In Hamburg sind es 310 Ärzte pro 100.000 Einwohner.

Der Anteil weiblicher Ärzte liegt in Sachsen-Anhalt bei gut 58 Prozent. Besonders hoch ist der Frauenanteil in der Gynäkologie, Kinder- und Jugendmedizin sowie bei Psychotherapeuten mit über 70 Prozent.

Durchschnittsalter bleibt stabil

Das Durchschnittsalter der niedergelassenen Mediziner in Deutschland liegt stabil bei 54,5 Jahren. In Sachsen-Anhalt und Sachsen sind Ärzte mit 52,5 Jahren im Schnitt jünger. Doch etwa 9 Prozent der Mediziner sind älter als 65 – im Saarland liegt dieser Anteil mit 15,5 Prozent am höchsten.

Die hausärztliche Versorgung könnte in den kommenden Jahren problematisch werden: Auf 100.000 Einwohner kommen in Sachsen-Anhalt 67 Hausärzte – ein mittlerer Wert im Bundesvergleich. Allerdings sind 10,3 Prozent der Hausärzte bereits über 65 Jahre alt und könnten bald in Rente gehen. Zum Vergleich: In Mecklenburg-Vorpommern sind es 8,3 Prozent, in Rheinland-Pfalz 21,3 Prozent.

Auch in der Kinder– und Jugendmedizin gibt es Engpässe. In Sachsen-Anhalt kommen gut neun Kinderärzte auf 100.000 Einwohner, in Halle sind es etwa 11 pro 100.000.

Trend zu Teilzeitarbeit

Bundesweit ist die Zahl der Ärztinnen und Ärzte in Praxen gestiegen – ebenso wie der Anteil an Teilzeitarbeit. Ende vergangenen Jahres waren 189.551 Ärztinnen und Ärzte sowie Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten mit Zulassung zur Versorgung gesetzlich Versicherter tätig – 2.110 mehr als Ende 2023. Gleichzeitig arbeiten immer mehr Ärzte in Teilzeit: Der Anteil stieg von 35,8 Prozent auf 37,9 Prozent.

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