Literaturpreis: Anna-Seghers-Preisträger 2025 stehen fest

Ein Chilene und eine Leipzigerin, beide in den 80-er Jahren geboren, werden ausgezeichnet. Sie erhalten den Preis im Juni.

Der chilenische Schriftsteller Enrique Winter und die Leipziger Autorin Marlen Hobrack werden in diesem Jahr mit dem Anna Seghers-Preis ausgezeichnet. Er ist mit jeweils 12.500 Euro dotiert. Mit ihm würdigt die Anna Seghers-Stiftung junge Autoren und Autorinnen aus dem deutschen Sprachraum und aus Lateinamerika. Der Preis soll am 7. Juni in der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz verliehen werden.

Der 1982 geborene Enrique Winter sei einer der herausragendsten spanischsprachigen Dichter seiner Generation, so die Jurorin Victoria Torres. Er habe mit seinem Roman „Sobre nosotros callaremos“ (Über uns werden wir schweigen) ein Buch im Geiste von Seghers‘ Romanen „Transit“ und „Das siebte Kreuz“ geschrieben. Es behandelt die kulturelle Entwurzelung und die Liebesgeschichten der polnischen Großmutter des Autors, die vor dem Nationalsozialismus nach Lateinamerika floh. 

Hobrack, geboren 1986 in Bautzen, debütierte 2023 mit „Schrödingers Grrrl“ als Romanautorin (Verbrecher Verlag). Zuletzt erschien 2024 das Sachbuch „Erbgut“ (Harper Collins), in dem sie erzählt, wie sie die Wohnung ihrer Mutter auflöst und dabei ihr Verhältnis zu ihr verarbeitet. Hobrack greife mit dem Klassismus ein wichtiges politisches Thema in literarisch origineller Form auf, sagte Juror Jörg-Philipp Thomsa laut Mitteilung.

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