2024 sorgte ein Einbruch an einer Schule für Verzögerungen beim Politik-Abi. Niedersachsen führt deshalb jetzt Notfall-SMS und Chats für Schulen ein.
Nach dem Ärger um die Abiturprüfungen im Fach Politik-Wirtschaft im vergangenen Jahr hat Niedersachsens Kultusministerium neue Notfallpläne für die Schulen eingeführt. Sollte erneut ein Austausch der Prüfungsaufgaben oder eine Absage einer Prüfung nötig sein, soll den Schulen der Austausch mit den Organisatoren des Abiturs erleichtert werden – etwa per SMS und Chatfunktion. Das teilte das Ministerium in Hannover mit.
„Schülerinnen und Schüler müssen sich darauf verlassen können, dass sie in der ohnehin anstrengenden Phase der schriftlichen Abiturprüfungen auch bei unvorhergesehenen Zwischenfällen möglichst ungestört ihre Prüfungen absolvieren können“, sagte Kultusministerin Julia Willie Hamburg (Grüne).
„Alarmtag“ für Schulen
Konkret können sich die Schulleitungen nun – neben Telefon und E-Mail – auch per Notfall-SMS informieren lassen, wenn die Prüfungen ausgetauscht oder abgesagt werden müssen. 85 Prozent der betroffenen Schulen haben sich laut Ministerium bereits dafür angemeldet. Beim Download der Prüfungsaufgaben soll es außerdem jetzt eine Chat-Option geben.
Bei einem „Alarmtag“ am 11. Februar konnten die Schulen darüber hinaus die Funktionsfähigkeit von E-Mail-, Chat- und SMS-Diensten testen sowie die reibungslose Entschlüsselung und Bereitstellung der Prüfungsaufgaben üben.
Einbruch führte zu Verzögerung im Politik-Abi 2024
Im vergangenen Frühjahr hatte ein Einbruch an einer Schule im Harz zu Verzögerungen im Politik-Abitur geführt. Landesweit wurden die Prüfungsaufgaben ausgetauscht, weil es sein konnte, dass die ursprünglichen Aufgaben durch den Einbruch vorab eingesehen werden konnten. Die Schülerinnen und Schüler konnten entscheiden, ob sie die neuen Prüfungen noch am selben Tag beginnen oder einen Nachschreibtermin nutzen wollten.
Der Landesschülerrat beklagte daraufhin hohen Stress bei den Abiturienten, die in Unklarheit über das weitere Verfahren hätten warten müssen, und forderte vergeblich eine pauschal um einen Punkt bessere Bewertung. Der Auswertung der Prüfungen zufolge kam es laut Ministerium jedoch zu „keinen messbaren Beeinträchtigungen“ der Leistungen.