Reichsbürger-Treffen: Gegendemonstration bei Reichsbürger-Treffen in Schwerin

Regelmäßig ruft die sogenannte Reichsbürger-Szene, die den Fortbestand des Deutschen Reiches propagiert, ihre Anhänger zu Aufmärschen zusammen. In Schwerin formierte sich auch die Gegenseite.

Mit einer Demonstration für Demokratie und Weltoffenheit haben am Samstag etwa 250 Menschen in Schwerin auf einen Aufmarsch von Anhängern der sogenannten Selbstverwalter- und Reichsbürger-Szene reagiert. Als Symbol der Vielfalt und des Respekts trugen viele Teilnehmer Schirme in den Farben des Regenbogens. Sie setzten damit einen Kontrapunkt zum schwarz-weiß-roten Fahnenmeer der Reichsbürger, die die Bundesrepublik Deutschland als Staat nicht anerkennen, sondern vom Fortbestand des Deutschen Reiches ausgehen. 

Der Demonstration, zu der unter anderem das Aktionsbündnis „Schwerin für alle“ aufgerufen hatte, schloss sich auch Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig an. Man dürfe die sogenannte Reichsbürgerszene nicht unterschätzen, mahnte die SPD-Politikerin in einer kurzen Ansprache. Pläne für Entführungen oder die Herbeiführung von Stromausfällen zeigten, wie gefährlich diese Szene sei. „Aber unsere Demokratie wankt nicht, weil sich einige in Umsturzfantasien ergehen. Solange wir Bürgerinnen und Bürger unsere Demokratie lebendig halten, solange ist sie stark und widerstandsfähig“, zeigt sich Schwesig überzeugt.

Dem Aufruf der Reichsbürger-Szene zu dem Treffen in Schwerin waren nach Schätzungen der Polizei rund 600 Anhänger aus ganz Deutschland gefolgt. Unter den Flaggen einstiger Herzogtümer und Königreiche waren sie auf dem Alten Garten vor dem Schweriner Schloss aufmarschiert, um anschließend durch die Innenstadt zu ziehen.

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