Ladenöffnungszeiten: Läden in Tourismus-Orten dürfen an mehr Sonntagen öffnen

Die neuen Regeln zur Ladenöffnung in den Ferienorten Mecklenburg-Vorpommerns sind in Kraft getreten. Doch es gibt Streit, eine Klage ist nicht ausgeschlossen.

Geschäfte in den Tourismus-Hochburgen Mecklenburg-Vorpommerns dürfen ab sofort wieder an Sonn- und Feiertagen öffnen. Die neue Öffnungszeiten-Verordnung gilt bis zum 31. Oktober und noch einmal vom 17. Dezember bis 8. Januar, da auch über Weihnachten und Neujahr viele Urlauber in Mecklenburg-Vorpommern sind. 

Nicht geöffnet werden darf am Karfreitag und am ersten Weihnachtsfeiertag. Am 1. Mai muss der Arbeitgeber selbst hinter dem Verkaufstisch stehen, Arbeitnehmer müssen freibekommen.

Damit hat das Schweriner Wirtschaftsministerium die Möglichkeiten zur Ladenöffnung deutlich ausgeweitet und denen im Nachbar-Bundesland Schleswig-Holstein angeglichen, wie es mitteilte. Dies war eine langjährige Forderung von Einzelhändlern und Touristikern im Nordosten. 

Gewerkschaft entscheidet über Klage

Kritisch wird die neue Regelung von der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi gesehen. Sie will in der neuen Woche über eine Klage entscheiden, wie Bert Stach sagte. Er ist bei Verdi Nord für den Handel zuständig. 

Während die bisherige Bäderregelung rund die Hälfte aller Sonntage im Jahr erfasst habe, seien es jetzt drei Viertel, sagte Stach. „Das Regel-Ausnahme-Verhältnis ist damit nicht mehr gewahrt.“ Der Sonn- und Feiertagsschutz der Mitarbeiter sei in Gefahr. Stach sagte auch, er könne sich nicht vorstellen, dass Verdi einer Verlängerung der Regelung in Schleswig-Holstein noch einmal zustimmen werde.

Auch in Schwerin ist man mit der neuen Öffnungszeiten-Verordnung nicht glücklich, wenn auch aus einem anderen Grund. Die neuen Möglichkeiten gelten unter anderem für Welterbe-Städte – nur nicht für Schwerin, das den Titel erst im vergangenen Sommer erhielt. „Schwerin steht noch nicht in der Ortsliste“, bedauert Stadtsprecherin Michaela Christen. Oberbürgermeister Rico Badenschier (SPD) sei mit Wirtschaftsminister Wolfgang Blank (parteilos) im Gespräch für eine Übergangslösung, bis die Landeshauptstadt regulär auf der Liste stehe.

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